Ja sakrisch, da steh i letztens im Supermarkt, draußen no 28 Grad, die Leut schwitzn beim Einkaufen, und was glotzt mi an? Lebkuchen! Stollen! Printen! Als wär’s mitten im Advent. Ganz ehrlich: Wer zum Kuckuck braucht im August scho a Weihnachtsgebäck? Des is doch narrisch.
Wenn der Glühwein zum Freibad-Schmarrn wird
Da hockst draußen im Wirtshausgarten mitm Sommerbier, und drin drausstellt der Einzelhandel a Regal, des schreit: „Heiligabend mit Rabatt!“ Des Zuckerglump und die kitschigen Verpackungen ham nix verloren neben den Grillwürstl und Eispackungen. Wann kapiert endlich jemand, dass niemand im August ernsthaft Lebkuchen zum Kaffee will? Die Leut schaun’s kurz an, schmunzeln vielleicht, und greifen trotzdem erst im Winter hin. Aber der Handel – der glaubt, wenn er’s früher hinstellt, frisst’s der Deppal-Kunde glei weg.
Grantler-Kastl
- Was Sache ist: Die Supermärkte stellen seit Jahren schon ab Mitte August Weihnachtsware ins Regal. Offiziell heißt’s: wegen Nachfrage und Lagerlogistik. In Wahrheit aber is’s nix außer Marketing-Schmäh.
- Wos ma ned braucht: Künstlich erzeugten Weihnachtstrubel, wenn draußen die Wespen um die Bierbank fliegen.
- Brotzeit-Fazit: Wer Lebkuchen im Hochsommer braucht, der braucht a gscheide Denkpause.
Warum der Schmarrn weitergeht
Der Grund is banal: Konkurrenzdruck und Umsatz. Wenn der eine Händler anfängt, zieht der nächste mit. A Wettrennen nach unten. Bloß – da geht echte Vorfreude flöten. Weihnachten sollte a Zeit der Ruhe sein, kein Dauerwerbe-Gebrüll. Wenn’s ab August losgeht, is im Dezember jeda so abgestumpft, dass sogar „Stille Nacht“ klingt wie a Werbejingle.
Im Alltag merkt ma’s doch: Die Kinder verbinden das Christkind nimma mit Schneeflocken, Kerzerl und Kekse backen – sondern mit Regalreihen voller Plastikengel mitten in der Sommerhitze. So verkommt ein Fest zur Daueraktion.
So wär’s gscheid
Ma könnt’s ja ganz einfach regeln: Weihnachtsgebäck ab November, fertig. Vorher soll ma den Sommer auskosten, Feierabendbier im Freien, a letzte Radltour. Aber nein – die Gschaftlhuber in den Chefetagen sind offenbar der Meinung, wir Menschen ham koa Geduld mehr. Aber wisst’s was? Geduld is a Tugend. Und Lebkuchen schmeckt im Schneeregen besser als bei 30 Grad im Schatten.
Zum Schluss
I sog’s frei raus: Solang i am 20. August schon Stollen neben der Butter seh, is des für mi a Zeichen, dass a bisserl Hirn in der Wirtschaft auf der Strecke bleibt. Manchmal hilft’s, ned schneller, sondern gscheider zu sein. Aber vielleicht is gscheid halt grad ned mehr angesagt.
Also: Wem’s taugt, bitte. Mir ned. I wart lieber, bis die Jackn draußen wieder dicker werden. Vorher is Lebkuchen nix wert – höchstens a staubiger Reminder, dass der Handel glaubt, wir san lauter Trottal.

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