Charivari

Erklärung:
A „Charivari“ is a boarisches Schmuckstück, des traditionell zur Tracht g’tragen wird. Des hängt meist an da Lederhosn-Kett’n oder an da Giletkett’n und besteht aus lauter klane Anhänger: Silberkettn, Münzn, Edelsteine, Wolfszähn, Gamsbartl oder Medaillons. Oft san’s a Erinnerungsstücke oder Trophäen aus’m Jagd- und Lebnsglück. Für an Boar, der im Gwand aufspuit, is a Charivari fast Pflicht – ned bloß Zier, sondern aa a bissl Status.


Bedeutung

  • Deutsch: Schmuckkette an der Tracht (mit Anhängern)

  • Englisch: traditional Bavarian charm chain / ornamental chain


Aussprache

  • IPA: [ʃaʁiˈvaːʁi]

  • Umschrift: „Scharri-vaari“


Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort kummt ursprünglich aus’m Französischen „charivari“ – a lärmiger Aufzug, an Gaudi-Zug, fast a „Katzenmusik“. In Bayern hod’s sich aber ganz anders entwickelt: zur Bezeichnung für de Trachtenkette mit Anhängern. Früher san oft Jagdtrophäen dranhängt worn (Bälglein, Zähn, Klauen), heid san aa Münzn, Amulette oder emaillierte Anhänger beliebt. A echtes Charivari wird oft vererbt und hat an ideellen Wert, weit über’s Geld hinaus.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Sein Charivari is vom Opa – lauter alte Münzn und a Gamsklau.“
    → Hochdeutsch: „Sein Charivari ist vom Opa – lauter alte Münzen und eine Gamsklaue.“

  • „Ohne Charivari is d’Lederhosn nur a halbs Gwand.“
    → Hochdeutsch: „Ohne Charivari ist die Lederhose nur ein halbes Gewand.“


Grantler-Kommentar

Na, des Charivari is a zweischneidige Gschicht. Schee schaut’s aus, koa Frag. Aber manchmal hängt de Leit ois an die Kett’n, bisd ausschaust wia a wandernde Ramschbud’n. A bissl Understatement tät da a guad. A Charivari soll a Zier sei, ned a Christbaum.


Verwandte Wörter

  • Tracht

  • Gamsbart

  • Kett’n

  • Schmuck

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