Erklärung:
„Dampfn“ heißt im Bairischen wörtlich nix anders ois „dampfen“, also wenn wos Rauch, Dunst oder Hitze abgibt. In der Alltagssprache nutzt ma’s aber aa gern, wenn einer gscheid schwitzt („der dampft wia a Ross“), wenn a Zug vorbeirauscht („da Dampfa“), oder im übertragenen Sinn, wenn einer zornig is („der dampft vor Wut“). A herrlich vielseitiges Wort, des im Dialekt fast täglich Platz hod.
Bedeutung
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Deutsch: dampfen, schwitzen, rauchen, qualmen; (übertragen) vor Wut kochen
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Englisch: to steam, to sweat, to fume
Aussprache
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IPA: [ˈdampfn̩]
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Umschrift: „Dampfn“ (kurzes, hartes „a“, „pfn“ zammgschliffen)
Herkunft / Kulturhintergrund
„Dampfn“ kummt vom mittelhochdeutschen tamfen = Rauch oder Dunst abgeben. In Bayern hat’s sich ins Alltägliche übertragn: ob beim Kochen („Knödel dampfn“), bei der Arbeit („i dampf wie bläd“) oder bei G’fühlen („i dampf glei vor Zorn“). Bekannt is aa da „Dampfplauderer“ – einer, der viel redt, aber nix dahinter hod. Und „Dampfn“ hod aa an nostalgischen Klang: früher woa die Eisenbahn halt a „Dampfa“.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Die Dampfnudeln dampfn no, pass auf!“
→ Hochdeutsch: „Die Dampfnudeln dampfen noch, pass auf!“ -
„Der Sepp is so g’rannt, der hot g’dampft wia a Ross.“
→ Hochdeutsch: „Der Sepp ist so gerannt, der hat geschwitzt wie ein Pferd.“ -
„Wenn i no lang wart, fang i zum Dampfn o!“
→ Hochdeutsch: „Wenn ich noch lange warte, koche ich gleich vor Wut.“
Grantler-Kommentar
Na, Dampfn is a Wort, des ois ko. I sog: de Politik dampft, de Leut dampfn, und mei Suppn aa. Aber guad: solang’s bloß aus’m Kochtopf dampft und ned aus meine Ohrwaschl, is no alles im grünen Bereich. Und wenn ma mal so richtig dampft, hilft eh nur a frische Hoibe.
Verwandte Wörter
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Gluatn
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Schwitzn
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Dampfplauderer
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Zorn haben