Deandl

Erklärung:
„Deandl“ is die bairische Form von „Mädchen“. Gemeint is a jung’s Weib, vom Madl in da Schul bis zur feschen Dirndlträgerin am Volksfest. Im Dialekt hod’s a ganz eigna Herzlichkeit: a „Deandl“ is liab, schee, manchmal aa frech – aber imma sympathisch g’meint. Im Alltag sogt koa Bayer „Mädchen“, des klingt steif. „Deandl“ klingt gmiatlich, nah und boarisch.


Bedeutung

  • Deutsch: Mädchen, junge Frau

  • Englisch: girl, young woman


Aussprache

  • IPA: [ˈdɛɐndl̩]

  • Umschrift: „Deandl“ (das „ea“ g’schmeidig zammgezogn)


Herkunft / Kulturhintergrund

„Deandl“ is die bairische Verkleinerungsform von „Dirn“ (altes Wort für Mädchen). Aus „Dirn“ wurd „Dirndl“ – woraus später aa des Kleid den Namen kriagt hod. In Bayern is „Deandl“ ned nur a Altersbezeichnung, sondern aa a kulturelles Bild: im Dirndl auf’m Volksfest, beim Tanz, beim Bedienungsschrei „no a Maß fürs Deandl!“. A bisserl liab, a bisserl kokett – aber im Kern: a ehrliche, bayerische Frau.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Des Deandl vom Huber is fei a fesch’s Madl.“
    → Hochdeutsch: „Die Tochter vom Huber ist ein hübsches Mädchen.“

  • „Host des Deandl gsehn im Dirndl? A Wahnsinn!“
    → Hochdeutsch: „Hast du das Mädchen im Dirndl gesehen? Ein Wahnsinn!“


Grantler-Kommentar

Na ja, a Deandl is scho wos Feines. Bloß: Heid findst in da Stadt mehr Deandln mit’m Handy in da Hand ois mit an Radi oder am Krügerl. Und im Wirtshaus sogt’s dann: „Aperol Spritz“ statt „Hoibe“. Aber guad – a echtes boarisches Deandl, des no singt, lacht und a gscheide Brotzeit frisst, des macht da Herz warm.


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