Dreggsau

Erklärung:
„Dreggsau“ is a saftig-derbes Schimpfwort im Bairischen. Gemeint is a Mensch, der sich grob, gschlampert, hinterfotzig oder besonders niederträchtig aufführt. Es kann aber aa ganz banal „unsauberer Mensch“ heißen, zum Beispiel wenn einer ausschaut oder stinkt wia a Sau. Im Freundeskreis wird’s manchmal ironisch-vertraut gnutzt („du olle Dreggsau“), in Ernstfällen aber gscheid beleidigend.


Bedeutung

  • Deutsch: Schwein im Dreck; Schimpfwort: Flegel, Saukerl, niederträchtiger Mensch

  • Englisch: filthy pig, bastard (vulgar insult)


Aussprache

  • IPA: [ˈdʁɛksˌzaʊ̯] oder boarisch [ˈdʁɛgˌsaʊ̯]

  • Umschrift: „Dregg-sau“


Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort setzt si z’samm aus „Dregg“ (Dreck) und „Sau“ (Schwein). Die Sau is im boarischen Volksmund eh a Allzweck-Bild für Gfrast, Schmutz oder Unanständigkeit. „Dreggsau“ verstärkt des noch. Früher auf’m Hof war’s fast wortwörtlich: a Sau, die im Mist wühlt. In da heutigen Sprache is’s a deftige Watschn für an Menschen, der unterste Schublade is.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Du Dreggsau, host ma mei Radl g’klaut?!“
    → Hochdeutsch: „Du Drecksau, hast du mein Fahrrad gestohlen?!“

  • „Oida, du bist a richtige Dreggsau, so wia du g’fressen host!“
    → Hochdeutsch: „Alter, du bist eine richtige Drecksau, so wie du gegessen hast!“


Grantler-Kommentar

Na, a Dreggsau gibt’s in jeder Ortschaft: beim Fußball, beim Kartenspün, beim Saufgelage. A Wirt, der da oanzapfte Maß ned sauber hergibt, is aa a Dreggsau. Aber guad: manchmal samma selber a bissl Dreggsau – nach drei Hoibe, an Schweinsbraten und an Sturzflug aufs Bierzeltbankerl. Wichtig is: ned erwischen lassn.


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