Erklärung:
„Anbandeln“ beschreibt im Bairischen des lockere Anflirten, a bisserl Kontakt aufnehmen oder a Beziehung langsam anbahnen. Oft passiert’s auf’m Volksfest, im Bierzelt oder am Dorffest – wenn da Bua zur Madl na geht, an Schmäh auspackt und hofft, dass a Nummer, a Tanz oder vielleicht a Bussal rausspringt. Es is ned zwingend ernst gmoant, sondern eher a spielerische Annäherung. Wenn einer „anbandelt“, dann probiert er’s halt – ob’s klappt oder ned, steht auf an andern Blattl.
Bedeutung
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Deutsch: flirten, eine Beziehung anbahnen, mit jemandem anknüpfen
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Englisch: to flirt, to start dating, to hook up
Aussprache
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IPA: [ˈanˌbandl̩n]
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Umschrift: „An-bandln“ (kurzes, hartes „dln“ am Ende)
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort kummt wia so vüi bairische Ausdrücke aus’m Handwerk: „anbandeln“ im wörtlichen Sinn bedeut eigentlich „zusammenbinden“. Sprachlich is es dann ins Zwischenmenschliche g’wandert – ma „bindet“ sich halt locker z’samm. Kulturhistorisch is „anbandeln“ stark mit Volksfest und Wirtshaus verbunden. Oft wird’s schelmisch verwendet: „Die zwei bandeln scho wieda an“ – ned immer mit ernsten Absichten, manchmal is’s a bloß a Spaß.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„De Resi und da Sepp ham auf da Kirchweih anbandelt.“
→ Hochdeutsch: „Resi und Sepp haben auf der Kirchweih geflirtet.“ -
„Du bandelst mit jeder o, die drei Meter in dei Umkreis kimmt.“
→ Hochdeutsch: „Du flirtest mit jeder, die in deinen Umkreis kommt.“
Grantler-Kommentar
Na, des „Anbandeln“ is a eigner Schmarrn. Die Jungen heid machan’s digital mit Tinder, mir ham’s früher halt im Bierzelt g’mocht – mit an schiefen Lächeln und zwoa Maß Bier. A Erfolgsgarantie hod’s nie gebn, aba a guade Gschicht war fast immer drin. Und ehrlich: besser anbandeln wie alloa mit de Händ in der Hosn stehn.
Verwandte Wörter
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Schäkern
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Flirten
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Busserl gebn
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Oaschleckerei (wenn’s übertrieben wird)