Erklärung:
Die „Anbandlerei“ beschreibt ned bloß den Vorgang vom Flirten, sondern die ganze G’schicht drumrum – des ständige, oft auffällige, manchmal nervige Umwerben. Wenn einer ständig im Bierzelt von Tisch zu Tisch springt, jed’s Madl angrinst und hofft, dass irgendwo a Funke überspringt, dann sogt ma: „Der betreibt a rechte Anbandlerei.“ Es steckt also a guade Portion Leichtsinn, Schmäh und a bisserl Übertreibung drin.
Bedeutung
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Deutsch: das ständige Flirten, das dauernde Anbahnen von Beziehungen
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Englisch: constant flirting, philandering, wooing around
Aussprache
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IPA: [ˈanˌbandl̩ʁaɪ]
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Umschrift: „An-bandl-rai“
Herkunft / Kulturhintergrund
Wie beim „Anbandeln“ kummt die Wurzel aus dem „Band“ – wos z’sammhält oder verbindet. Die bairische Endung „-erei“ macht’s zum Dauerzustand oder a Tätigkeit, die glei negativ konnotiert is. In Bayern red ma gern von „Schlamperei“, „Gschlamperten“ oder „Streitereien“ – und „Anbandlerei“ passt da perfekt nei. Besonders in Wirtshäusern und auf Volksfesten is des Wort lebendig: ned nur a Handlung, sondern fast a gesellschaftliches Phänomen.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Die Anbandlerei vom Franz is nimma zum Aushoitn.“
→ Hochdeutsch: „Das ständige Flirten von Franz ist nicht mehr auszuhalten.“ -
„Mei, des is doch a bloße Anbandlerei, da kimmt eh nix G’scheids dabei raus.“
→ Hochdeutsch: „Ach, das ist doch nur albernes Geflirte, da wird sowieso nichts Vernünftiges draus.“
Grantler-Kommentar
Ganz ehrlich: Anbandlerei is nix anders wia a sportliche Disziplin im bayerischen Nachtleben. Da eine trainiert im Bierzelt, da andere beim Feuerwehrfest, und die Profis fahrn extra nach Minga in d’Disco. Am End bleibt’s eh meist beim G’schichtldrucken und an Bierfleck am Hemd. Wer’s übertreibt, schaut schnell lächerlich aus – a Aff halt im Zirkus. Aber mei: ohne Anbandlerei war’s Fest hoib so lustig.
Verwandte Wörter
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Schäkerei
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Gschlamperte G’schicht
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Busserlspiel