Erklärung:
„Anbrocken“ is a bairisches Verb, des im Hochdeutschen am ehesten „einbrocken“ bedeutet. Meistens nutzt ma’s, wenn ma jemandem wos eingebrockt hat – sei’s a Problem, a G’schicht oder a Strafe. Oiso, wenn da Nachbar sein Bua beim Fensterln erwischt, dann sogt er grantig: „Des hobst da jetzt selber anbrockt.“ Oft steckt a bissl Schadenfreud mit drin, weil ma mit „anbrocken“ gern ausdrückt: Selber schuld, do kriagst jetzt die Suppe serviert, die du da eig’brockt host.
Bedeutung
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Deutsch: einbrocken, verursachen, sich etwas einhandeln
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Englisch: to bring upon oneself, to get into trouble, to mess up
Aussprache
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IPA: [ˈanˌbʁɔkn̩]
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Umschrift: „An-brockn“
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort stammt direkt vom mittelhochdeutschen „brocken“ (Bruchstück, Stück Brot) ab. Im Deutschen kennt ma’s aus „jemandem etwas einbrocken“. Im Bayerischen is’s ned viel anders, nur a bissl kerniger g’sagt: „anbrocken“. Besonders gern verwendet, wenn Kinder Blödsinn baun, im Wirtshaus a Wette schiefgeht oder einer glaubt, er is gscheiter wie alle andern – und dann fallt er auf die Goschn.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Jetzt host da a schöne G’schicht anbrockt, Bua!“
→ Hochdeutsch: „Jetzt hast du dir eine schöne Geschichte eingebrockt, Junge!“ -
„Die hobn si des selber anbrockt mit ihre blöde Politik.“
→ Hochdeutsch: „Die haben sich das mit ihrer dummen Politik selbst eingebrockt.“
Grantler-Kommentar
Na, „anbrocken“ is a Wort, des i persönlich oft im Repertoire hob. Weil wia oft samma selber schuld, wenn’s schiefgeht – und trotzdem woin ma’s ned zua gebn. I sog nur: Heirat ohne Hirn, Autokauf ohne Geld, Wirtshausbesuch ohne Maß – des san so Klassiker, wos ma si selber anbrockt. Und am End? Jammara, als hätt’s da der Himmel geschickt. Pah, selber ang’schmiert!
Verwandte Wörter
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ei’brocken
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versaubeuteln
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vergeigen
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verbocken