Angschd

Erklärung

„Angschd“ is a klassisches bayerisches Gfühlswort. Es beschreibt die innere Beklemmung, wenn da irgendwos ned geheuer is – sei’s vor’m Gewitter, vor’m Zahnarztstuhl oder wenn’s Bierfass beim Fest droht leerz’werdn. In Bayern kennt koa Mensch, der ned schon amoi „Angschd“ ghabt hätt, aa wenn ma’s ned immer zugibt.

Bedeutung

  • Deutsch: Angst, Furcht, Beklemmung

  • Englisch: fear, dread, anxiety

Aussprache

  • IPA: [ˈaŋʃt]

  • Einfache Umschrift: Ang-schd (weich ausgesprochen, ned scharf wie im Hochdeutschen „st“)

Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort stammt vom althochdeutschen angust = „Enge, Bedrängnis“. Passend, weil Angschd dir’s Herz und die Brust zsammzieht. In Bayern dient’s ned nur als Beschreibung von Gfühlszuständen, sondern aa als praktische Ausred: „Magst ned auf d’Achterbahn? – Na, i hob Angschd.“ Gleichzeitig gilt’s oft als Schwäche, drum wird’s gern mit Humor oder a bissl Übermut übertüncht: „Angschd? I? Na, höchstens Respekt.“

Typische Verwendung (Beispiele)

  • „I hob Angschd, dass ma d’ Maß umhaut.“

  • „Muasd koa Angschd ham, des geht scho!“

  • „De Katz hod Angschd vor’m Staubsauger.“

  • „Angschd hob i ned, höchstens a Bammel.“

Grantler-Kommentar

Jo mei, Angschd kennt a jeder. Nur de Preißn redn drüber, mia Bayern saufn a Halbe drauf und tun so, ois war nix. Aber ehrlich g’sagt: wer vor nix Angschd hod, der is a Deppal.

Verwandte Wörter

  • Bammel

  • Schiss habn

  • Zammzucka

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