Erklärung:
„Ansappern“ beschreibt im Bairischen, wenn jemand wos oder wen mit Speichel benetzt – absichtlich oder unabsichtlich. Oft san’s Kinder, de an Keks „ansappern“, damit ihn koa anderer mehr essen will. Genauso gern sogt ma’s aber a, wenn einer beim Redn dauernd spuckt, oder wenn’s Madl am Volksfest beim Bussal dem Burschen gscheid „ansappert“. Im Alltag is’s also a bissl eklig, a bissl lustig und meistens a Schmäh wert.
Bedeutung
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Deutsch: ansabbern, anspeicheln, nass machen mit Spucke
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Englisch: to slobber on, to dribble on, to drool over
Aussprache
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IPA: [ˈanˌzapɐn]
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Umschrift: „An-sap-bern“
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort kummt vom „Sapper“ (Speichel, Sabber). Im bairischen Alltag is’s typisch bei Kindern, Hunden und manchmal betrunkenen Erwachsenen. Es hat fast immer a negativen Unterton, a bissl Schmäh und a bissl Ekel. Auf’m Volksfest kennt jeder des Szenario: da Maßkrug wandert am Tisch, oana sappert an und plötzlich will nimma koana draus trinken. In der Familie is’s a Taktik: „Wenn i des Schokoladnstückl ned teilen wui, dann sapper i’s a – dann is meins.“
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Des host etz schön ansappert, des mag i nimmer.“
→ Hochdeutsch: „Das hast du jetzt schön angesabbert, das will ich nicht mehr.“ -
„Der Hund hat mir de ganz Hosen ansappert.“
→ Hochdeutsch: „Der Hund hat mir die ganze Hose vollgesabbert.“
Grantler-Kommentar
Na, ansappern is a Technik, de i in meiner Jugend oft gsehn hob. Meist bei de G’schwister: ansappert, und scho war der Streit ums letzte Stück Kuchen erledigt. Aber im Ernst: i woaß ned, wos grauslicher is – a Hund, der di ansappert, oder a besoffener Kumpel im Bierzelt. Eines is fix: Wer wos ansappert, der ko’s gern behalten. Prost Mahlzeit.
Verwandte Wörter
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Sabber
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anspeibn (derb)
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oischlatzn
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anlecka