Ansudeln

Erklärung:
„Ansudeln“ is a bayerisches Wort, des für’s Verschmutzen, Beschmieren oder „einsauen“ steht. Oft wird’s verwendet, wenn Kinder im Garten spuin und dreckig heimkemman, wenn der Hund in die Kuchl rennt oder wenn im Bierzelt einer sein Hemd mit Senf und Bier ziert. Es hod a leicht abfälligen, grantigen Unterton: wer si oder wos „ansudelt“, der schaut nimma fesch aus. Ned gefährlich, aber gscheid unappetitlich.


Bedeutung

  • Deutsch: beschmutzen, einsauen, verschmieren

  • Englisch: to mess up, to smear, to get dirty


Aussprache

  • IPA: [ˈanˌzuːdl̩n]

  • Umschrift: „An-sudln“


Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort kummt vom bairischen „Sud“ – a Brühe, Soße oder Flüssigkeit. Wer sich „ansudelt“, der is wortwörtlich in a Sud gelangt oder hod Flüssigkeit abgriegt. Im Alltag is’s gern ironisch: „Jetz host di wieda angsudelt!“ – sei’s mit Essen, sei’s beim Handwerken oder nachm Hoibe zu vui. Besonders Kinder und Betrunkene samma Meister im Ansudeln.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Der Sepperl hod si mit’m Eis komplett angsudelt.“
    → Hochdeutsch: „Der Seppl hat sich mit dem Eis komplett eingesaut.“

  • „Pass auf, dassd ned des Hemd ansudelst, des war a ned billig.“
    → Hochdeutsch: „Pass auf, dass du das Hemd nicht beschmutzt, das war nicht billig.“


Grantler-Kommentar

Na, des Ansudeln is a gscheide Gschicht. I sog’s ehrlich: Wer nachm Volksfest nüchtern und sauber dahoam ankommt, der war ned wirklich dabei. A bissl Ansudeln g’hört zum Lebm – ob mit Bier, Senf oder Motoröl. Bloß wenn d’Frau schreit, weil des neue Hemd hin is, dann merkt ma, dass’s doch a ernste Sach werd.


Verwandte Wörter

  • ansaun

  • anschmier’n

  • oaschmatzn

  • einsauen

Schreibe einen Kommentar