Erklärung:
„Bapperl“ is a typisch bayerisches Wort und steht ursprünglich für a Aufkleber oder Etikett. Heid verwendet ma’s für alles, was pickt, sei’s Pickerl am Auto, a Preisschild oder a kleiner Zettel. In Bayern sogt ma ned „Aufkleber“, des klingt g’scheit hochdeutsch – bei uns is des a „Bapperl“. Oft gmoant aa scherzhaft: „Ois bloß a Bapperl“ – also nix Bedeutendes.
Bedeutung
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Deutsch: Aufkleber, Etikett, Preisschild
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Englisch: sticker, label
Aussprache
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IPA: [ˈbapɐl]
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Umschrift: „Bapp-erl“ (das „pp“ g’schmeidig hart, „erl“ als bairische Verkleinerungsform)
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort kummt direkt vom bairischen „bappn“ = kleben, picken. Alles, was pickt, hot a „Bappn“, und a kloans, pickiges Ding is a „Bapperl“. Bekannt is’s besonders durchs „Pickerl“ in Österreich (TÜV-Plakette), bei uns in Bayern sogt ma halt oft Bapperl. Es is a schönes Beispiel dafür, wia sich aus’m Dialekt a lebendiger Alltagsslang entwickelt, den ma aa liebevoll oder abwertend nutzen ko.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Des Auto hod a frisches TÜV-Bapperl kriagt.“
→ Hochdeutsch: „Das Auto hat eine neue TÜV-Plakette bekommen.“ -
„Die Jackn kost bloß 20 Euro, steht ja am Bapperl.“
→ Hochdeutsch: „Die Jacke kostet nur 20 Euro, steht ja auf dem Preisschild.“ -
„Des is doch bloß a Bapperl, reg di ned so auf.“
→ Hochdeutsch: „Das ist doch nur ein Aufkleber, reg dich nicht so auf.“
Grantler-Kommentar
Na ehrlich: A Bapperl is a gscheide Erfindung – pickt o, pickt nimma ab, und nach drei Jahr pickt’s no immer. Mei Küchenkastl is voller Bapperl von de Enkelkinder, de ham alles zugepickt. Und wia beim Lebm: Oft kriagst an Bapperl drauf, ob du willst oder ned – „zu teuer“, „zu dick“, „zu laut“. Aber guad, Hauptsach es pickt ned ewig.
Verwandte Wörter
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Pickerl
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Etikett
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Aufkleber
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Preisschild