Erklärung:
„Bappn“ bedeutet im Bairischen ganz schlicht: „Mund“. Aber ned neutral gmoant, sondern fast immer mit einem grantigen Unterton. Wenn ma sogt „Hoit dei Bappn!“, dann is des nix anderes ois „Sei stad!“, nur gschmeidiger, direkter und a bisserl derber. Im Alltag hörst des Wörtal im Wirtshaus, im Stadion oder daheim, wenn d’Kinder z’vui schrein. A klassisches Beispiel dafür, wie in Bayern a einfacher Körperteil zu einem Watschnwort wird.
Bedeutung
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Deutsch: Mund (umgangssprachlich, derb), Klappe
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Englisch: gob, trap, mouth (colloquial)
Aussprache
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IPA: [ˈbapn̩]
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Umschrift: „Bappn“ (kurzes, knackiges „a“, das „pp“ hart)
Herkunft / Kulturhintergrund
„Bappn“ kummt höchstwahrscheinlich vom mittelhochdeutschen „bappe“ (Lippe, Maul). In Bayern hat’s si in die Alltagssprache eing’fressen und is heut ned wegzudenken. „Bappn“ hod nix Fein’s – des is immer a bissl gschert. A „Bappnreißn“ is, wenn einer z’vui daherred. A „Watsch’n auf d’Bappn“ is, wenn einer sei Goschn ned zua kriagt. Kurz: Mund auf Bayerisch is koa neutrales Organ, sondern a Werkzeug, des a leicht überstrapaziert werd.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Hoit endlich dei Bappn, i will mei Ruah!“
→ Hochdeutsch: „Halt endlich deinen Mund, ich will meine Ruhe!“ -
„Der hot a gscheide Watschn auf d’Bappn kriagt.“
→ Hochdeutsch: „Der hat eine ordentliche Ohrfeige ins Gesicht bekommen.“
Grantler-Kommentar
Na, über d’Bappn redn is fast a bayerischer Volkssport. Entweder wos kimmt raus, wos koana hearn will, oder’s bleibt zua und dann is aa wieda falsch. Fakt is: wia vü Schmarrn is scho daherredt worn, bloß weil a Bappn offn war? Drum sog i: Zwoa Bier, an Schweinsbraten und dann hoid gscheid dei Bappn – außer du host wirklich wos Gscheids z’sogn.
Verwandte Wörter
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Goschn
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Fotzn
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Maul
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Schnauzn