Bazi

Erklärung:
„Bazi“ is a klassisches bayerisches Schmankerl von Wort. Im Dialekt bezeichnet’s a Lausbua, a Schlawiner oder a gerissenen Hund. Je nach Tonfall kann’s liebevoll gemeint sei („Du kleiner Bazi!“), oder schimpfend („So a Bazi!“). Im Alltag wird’s gern bei Buam gnutzt, de mit Schmäh, Schlitzohrigkeit und an gscheiden Schmarrn durchs Lebm gehn. Also ned unbedingt bös, sondern a g’miatlich-ehrliches Etikett.


Bedeutung

  • Deutsch: Lausbub, Schlitzohr, Schelm, gerissener Kerl

  • Englisch: rascal, scamp, sly dog, cheeky fellow


Aussprache

  • IPA: [ˈbaːtsi]

  • Umschrift: „Baa-tsi“


Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort kummt höchstwahrscheinlich aus’m bairischen Sprachraum des 19. Jahrhunderts. Überlieferungen zeigen, dass „Bazi“ im Militär gern verwendet worn is – ned nur als Schimpf, sondern aa als Spitznam für gscheide Kerle, die sich durchmogeln. Im kulturellen Sinn is a „Bazi“ a Typ, den ma bewundert und gleichzeitig kritisiert: hinterfotzig, charmant und immer an Schritt schneller als die andern. In Bayern a Ehrentitel – und gleichzeitig a Watschn.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Du bist a rechter Bazi, host ma des Bier einfach gstohlen!“
    → Hochdeutsch: „Du bist ein richtiger Lausbub, hast mir einfach das Bier gestohlen!“

  • „Der Sepp is a gscheider Bazi, der kriagt imma wos er will.“
    → Hochdeutsch: „Der Sepp ist ein gewitzter Schlitzohr, der bekommt immer, was er will.“


Grantler-Kommentar

Na, a Bazi – des san de, de im Lebm oft weiterkemman ois die Fleißigen. Weil sie ned alles gscheid richtig machn, sondern gschickter. A bissl frech, a bissl gschlampert, aber immer mit’m Grinsen. Ob ma’s neidisch bewundert oder grantig verdammt – an echten Bazi kennt jeder, und ganz ehrlich: ganz ohne Bazis war Bayern a öd.


Verwandte Wörter

  • Lausbua

  • Schlawiner

  • Spitzbua

  • Hallodri

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