Beinandhocka

Erklärung:
„Beinandhocka“ bedeutet im Bairischen nix anders ois, dass Leit z’samm sitzen, sei’s im Wirtshaus, dahoam am Küchentisch oder unterm Bam im Biergarten. Es geht ned bloß ums Sitzen, sondern ums Gemeinschaftliche: ratschen, Karten spuin, a Bier trinken, z’samm sei. Für Bayern is „Beinandhocka“ fast a Lebenseinstellung – weil da Mensch ned fürs Alloa-Sein gmacht is, sondern fürs Beisammensein.


Bedeutung

  • Deutsch: beisammensitzen, zusammensitzen, gesellig beieinander sein

  • Englisch: to sit together, to hang out, to sit around together


Aussprache

  • IPA: [bəˈnaːntˌhɔkŋ̍]

  • Umschrift: „Beinand-hockn“


Herkunft / Kulturhintergrund

„Beinand“ (beieinander) und „hocka“ (sitzen) san zwei Grundbegriffe, de im Dialekt gern kombiniert wern. Im ländlichen Bayern is „Beinandhocka“ a soziale Institution: ob beim Kaffeekränzchen, beim Stammtisch oder beim Hoagartn. Es steht ned nur fürs Sitzen, sondern fürs Reden, Schmäh führen und z’samm des Leben teilen. Früher war des dahoam in der Stube üblich, heid is der Biergarten der Hauptplatz dafür.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Kemmt’s vorbei, mia hock ma a weng beinand.“
    → Hochdeutsch: „Kommt vorbei, wir sitzen ein wenig zusammen.“

  • „Bei der Kirchweih san ma bis in d’Nacht beinandghockt.“
    → Hochdeutsch: „Bei der Kirchweih saßen wir bis in die Nacht zusammen.“


Grantler-Kommentar

Na, Beinandhocka is des, wos de Welt gscheid besser macht. Ned Social Media, ned de Politik – einfach Leut, de beinandhocka und a ehrliche Brotzeit teil’n. Aber guad: a zu lang’s Beinandhocka kann aa zäh wern – wenn de G’schichtn zum fünften Moi kumman und da Nachbar wieda vom selben Bandscheibenvorfall schwafelt. Dann denkst da: „Guad, jetzt warad a Bier mehr wichtiger ois no a Stund Beinandhocka.“


Verwandte Wörter

  • Stammtisch

  • Hoagartn

  • Z’sammhocka

  • Ratschen

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