Biazelt

Erklärung:
„Biazelt“ is die bayerische Kurzform für’s „Bierzelt“. A riesige Zeltkonstruktion, wo hunderte bis tausende Leit z’sammkumman, Maß trinken, Brotzeit essen und Blasmusik oder Partyhits über si ergehn lassn. Vom Dorffest über d’Kirchweih bis zum Münchner Oktoberfest – des Biazelt is des Epizentrum boarischer Geselligkeit. Hier wird g’sunga, g’jodelt, g’suffa, g’busslt und aa g’streit’n. Oiso: a Bierzelt is koa normales Zelt – des is a Lebensgefühl.


Bedeutung

  • Deutsch: Bierzelt

  • Englisch: beer tent, beer hall (festival tent)


Aussprache

  • IPA: [ˈbiːaˌtsɛlt]

  • Umschrift: „Bia-zelt“ (das „Bia“ lang zogn, fast „Biaa“)


Herkunft / Kulturhintergrund

Bierzelte gibt’s in Bayern seit dem 19. Jahrhundert, ursprünglich auf Volksfesten, um größere Menschenmengen zu versorgen. Mit Blasmusik, Bedienungen in Dirndl, und Brotzeitplatten is’s zum Inbegriff boarischer Festkultur worn. Im Dialekt wird’s verkürzt: „Bierzelt“ is scho zu hochdeutsch – da Bayer sogt einfach „Biazelt“. Besonders auf’m Oktoberfest san die Biazelt-Kulturen weltberühmt: da spielt sich des Lebm ab – guad wie schlecht.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Treff ma uns im Biazelt hinterm Rathaus.“
    → Hochdeutsch: „Wir treffen uns im Bierzelt hinter dem Rathaus.“

  • „De ham im Biazelt a gscheid Stimmung ghabt.“
    → Hochdeutsch: „Die hatten im Bierzelt eine richtig gute Stimmung.“


Grantler-Kommentar

Na, des Biazelt is a Segen und a Fluch zugleich. Guad is’s, wennst nach drei Maß und an Hend’l singst, ois gäb’s kan Morgen. Schlecht is’s, wennst bei de Kloschlang fast mehr Zeit verbringst wia am Tisch. Und die Musi? Naja… irgendwann nach der dritten „Ein Prosit“-Runde denkst da aa: „Guad, i warad dann so weit für an Heimweg.“ Aber ehrlich: a boarisches Jahr ohne Biazelt is koa richtig’s Jahr.


Verwandte Wörter

  • Maß

  • Wiesn

  • Brotzeit

  • Blasmusik

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