Erklärung:
„Brezn“ is die bayerische Form der Brezel. A salziges Laugengebäck in Schlingnform, außen resch, innen weich – und fast so wichtig wia a Maß Bier. In Bayern is d’Brezn ned bloß a Gebäck, sondern a Kulturgut: beim Frühstück mit Weißwurst, in der Arbeitspausn, beim Wandern oder im Bierzelt. Koa Bayer sogt „Brezel“ – des klingt wie a Tourist im Lederhosn-Imitat. Hier samma bei der Brezn.
Bedeutung
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Deutsch: Brezel (Laugengebäck in Schlingenform)
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Englisch: pretzel (soft pretzel)
Aussprache
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IPA: [ˈbʁeːtsn̩]
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Umschrift: „Bree-tsn“ (das „tsn“ schnell zammgschliffen)
Herkunft / Kulturhintergrund
Die Brezn hod a lange G’schicht – wahrscheinlich schon seit’m Mittelalter bekannt. Die Legende sogt, a Bäcker hod zur Strafe a Gebäck erfinden miassn, durch des ma „d’Sonn dreimal seng ko“. Heraus is d’Brezn worn. In Bayern hod si dann die Laugenbrezn durchgsetzt: mit Lauge gebacken, grobem Salz obendrauf. Heid is die Brezn fest mit d’Kultur verknüpft: Frühstück mit Weißwürst, Maß im Biergarten, Brotzeitplatte. Ohne Brezn? Ned vorstellbar.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Zwoa Weißwürst, a Brezn und a süßer Senf, bittschön.“
→ Hochdeutsch: „Zwei Weißwürste, eine Brezel und süßer Senf, bitte schön.“ -
„I hab ma in der Pause a Brezn und a Radler g’holt.“
→ Hochdeutsch: „Ich habe mir in der Pause eine Brezel und ein Radler geholt.“
Grantler-Kommentar
Na, i sog’s glei: a schlechte Brezn is a Frechheit. Zu weich, zu trocken, zu wenig Salz – des is a Verbrechen an der boarischen Kultur. A guade Brezn muaß außen resch sei, innen fluffig und ned wie a Kaugummi. Drum: lieber gar koa Brezn ois a schlechte. Aber ehrlich: wennst im Biergarten hockst, a frische Brezn in der Hand host und a Maß daneben, dann is die Welt für an Moment in Ordnung.
Verwandte Wörter
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Laugenstangerl
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Weißwurst
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Obazda