Erklärung:
„Brunzn“ is im Boarischen die direkte, ned grad feine Bezeichnung fürs Urinieren. Also ganz einfach: pinkeln, pieseln, strullern. Es wird glei g’schamig-grantig daherghaut und is drum ned fürs feinste G’sellschaftsessen g’macht, sondern fürs Wirtshaus, am Stammtisch oder auf da Baustelln. A Klassiker, kurz und deftig.
Bedeutung
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Deutsch: pinkeln, urinieren (derb-umgangssprachlich)
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Englisch: to pee, to piss (vulgar)
Aussprache
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IPA: [ˈbʁʊntsŋ̍]
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Umschrift: „Brunzn“ (mit kurzem, grollendem „u“ und verschlucktem „zn“)
Herkunft / Kulturhintergrund
„Brunzn“ hängt vermutlich mit „Brunnen“ z’samm – bildlich g’sehn: wos fließt halt raus. Im bairischen Sprachgebrauch is’s a Allzweck-Vokabel für „aufs Klo geh“. In dörflichen G’schichten oder Gstanzl kommt’s oft vor („I muaß schnö brunzn“). Und jeder, der am Volksfest drei Maß drin hod, kennt die Dringlichkeit vom „Brunzn geh“.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Wart amoi, i muaß gschwind brunzn.“
→ Hochdeutsch: „Warte mal, ich muss schnell pinkeln.“ -
„Da Hund hot wieda in de Eck’n brunzt.“
→ Hochdeutsch: „Der Hund hat wieder in die Ecke gepinkelt.“
Grantler-Kommentar
Na ja, brunzn muaß halt jeder – vom Kini bis zum Knecht. Bloß deppert wird’s, wenn’s an der falschen Stelln g’schieht: im Treppenhaus, hinterm Bierzelt oder am besten no ins Schwimmbad. Da sog i: wer ned gscheid brunzn ko, der is a Depp. Und ehrlich: drei Maß san fei schee, aber danach kennt ma die Weg zum Pissoir blind.
Verwandte Wörter
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Strawanzen (umherstreifen, manchmal aa mit brunzn verbunden)
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Schifflen
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Pieseln
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O’renna (für die Kinder-Variante)