Dirndl

Erklärung:
„Dirndl“ is im Bairischen a Doppelwort: Es bedeutet erstens a junges Madl, und zwoatens des traditionelle boarische Gwand für d’Frauen. In Bayern woaß jeder gleich, wos gmoant is – im Kontext is’s eh klar. A „fesches Dirndl“ kann also die junge Frau sei oder aa des Kleid, des sie trägt. In jedem Fall: Dirndl und Bayern g’hörn z’samm wie Bia und Brezn.


Bedeutung

  • Deutsch:

    1. Mädchen, junge Frau

    2. traditionelles Trachtenkleid

  • Englisch:

    1. girl, young woman

    2. dirndl (traditional Bavarian dress)


Aussprache

  • IPA: [ˈdɪʁndl̩]

  • Umschrift: „Dirndl“


Herkunft / Kulturhintergrund

„Dirndl“ leitet si vom alten bairischen Wort „Dirn“ ab, des schlicht „Mädchen“ bedeutet. Im 19. Jahrhundert hod si aus’m „Dirndl-Gwand“ – also „Kleid fürs Madl“ – die Kurzform „Dirndl“ fürs Kleid durchgsetzt. Heid is des Dirndl weltberühmt, vor allem durchs Oktoberfest. Dabei is’s koa „Kostüm“, sondern a echtes Trachtengwand mit Varianten je nach Region. A gscheids Dirndl zeigt Tradition, a billigs vom Ramschmarkt schreit Touri.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Des Dirndl vom Wirt is fei a liabs Madl.“
    → Hochdeutsch: „Die Tochter des Wirts ist ein liebes Mädchen.“

  • „Die Resi hod a neues Dirndl – knöchellang und gscheid zünftig.“
    → Hochdeutsch: „Die Resi hat ein neues Dirndl – knöchellang und richtig traditionell.“


Grantler-Kommentar

Na, beim Dirndl gibt’s zwoa Kategorien: schee und grausam. A echtes Dirndl braucht Stoff, Farb und Sitz – ned zu kurz, ned zu billig, und bittschön ned mit Turnschuhen kombiniert! Und was i scho immer sog: die Schleifn-Position vom Schürzl sogt mehr ois Tinder – links frei, rechts vergeben, hinten Witwe oder Bedienung. Aber guad: a fesches Dirndl bringt mehr Freud ins Wirtshaus ois zehn Aperol-Spritz.


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