Dreggspatz

Erklärung:
„Dreggspatz“ is im Bairischen a gmiatlich-derbe Bezeichnung für an Menschen, der dreckig, verschlampert oder schmutzig daherkommt. Oft gmoant bei Kindern, die vom Spuin mit Sand, Erde und Grasflecken heimkemma: „Du schaust aus wia a Dreggspatz!“ Es is ned bös, eher spöttisch oder neckisch. Aber bei Erwachsenen kann’s aa als Schmäh gnutzt wern: „So a Dreggspatz!“ – also a verlotterter Kerl.


Bedeutung

  • Deutsch: Dreckspatz, jemand, der verschmutzt oder unsauber ist

  • Englisch: grubby little fellow, dirty kid


Aussprache

  • IPA: [ˈdʁɛksˌpat͡s] oder boarisch [ˈdʁɛgˌʃpat͡s]

  • Umschrift: „Dregg-spatz“


Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort setzt si z’samm aus „Dregg“ (Dreck) und „Spatz“. Der Spatz gilt im Volksmund als a vogel, der überall rumhupft und sich in’m Staub wälzt. Im bairischen Sprachgebrauch is „Dreggspatz“ besonders bei Kindern weit verbreitet. Früher war’s fast Standard, weil de Buam und Deandl draußn gspuit ham, bis’s gscheid ausschaut ham. Heid san Kinder oft z’sauber – fast schade, weil a bissl Dregg hot no koam gschadet.


Typische Verwendung (Beispiele)

  • „Du bist ja wieda a rechter Dreggspatz, so kannst ned zum Opa.“
    → Hochdeutsch: „Du bist ja wieder ein richtiger Dreckspatz, so kannst du nicht zum Opa.“

  • „Schau dir den Dreggspatz an, wie der ausschaut!“
    → Hochdeutsch: „Schau dir diesen Dreckspatz an, wie der aussieht!“


Grantler-Kommentar

Na, a Dreggspatz is ma fast liab. Weil a dreckigs Kind is meistens a glückliches Kind – des hod wenigstens richtig gspuit und ned bloß vorm Handy g’hockt. Bei Erwachsene is’s was anders: wenn da Nachbar ausschaut wia a Dreggspatz und trotzdem auf dicke Hose macht, dann sog i: „Freind, wosch di amoi, dann red ma weiter.“


Verwandte Wörter

  • Dregg

  • Schlamperl

  • Gfrast

  • Schmutzfink

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