Erklärung:
A „Dampfnudel“ is im Bairischen koa Schimpf, sondern a klassische Mehlspeis. Des san fluffige Hefeklöße, die im Topf mit a bisserl Milch, Butter und Zucker (oder Salz) gedampft wern, bis unten a gscheide Krust’n entsteht. In Bayern gibt’s sie meist süß, mit Vanillesoß oder eing’kochtem Obst. In der Pfalz und in manchen Gegenden kennt ma sie aa salzig, mit Sauerkraut. In Bayern is die Dampfnudel a Standard, wenn’s um deftige Mehlspeis geht, glei neben Kaiserschmarrn oder Germknödel.
Bedeutung
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Deutsch: Dampfnudel, im Dampf gegarter Hefekloß (süß oder salzig)
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Englisch: steamed yeast dumpling (sweet or savory)
Aussprache
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IPA: [ˈdampfˌnuːdl̩]
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Umschrift: „Dampf-nudl“
Herkunft / Kulturhintergrund
Die Dampfnudel hat ihre Wurzeln im süddeutschen Raum. Im bairischen Sprachgebrauch is’s die Variante mit süßer Note, oft als Hauptspeis. „Nudel“ meint hier ned Spaghetti, sondern allgemein Teigwaren. Besonders beliebt is die Dampfnudel im Wirtshaus als guate Portion für d’Leit mit an „süßen Zahn“. Im Volksmund wird „Dampfnudel“ aa gern als Spitznam für gemütliche, rundliche Menschen verwendet – ned bös, eher neckisch.
Typische Verwendung (Beispiele)
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„Heit gibt’s Dampfnudeln mit Vanillesoß, mia gfrein uns scho!“
→ Hochdeutsch: „Heute gibt es Dampfnudeln mit Vanillesoße, wir freuen uns schon!“ -
„Du bist a rechte Dampfnudel!“
→ Hochdeutsch: „Du bist ein richtiger gemütlicher (und etwas rundlicher) Mensch!“
Grantler-Kommentar
Na, Dampfnudel is fei was Feines – wenn’s gscheid gmacht is! Oba wehe, wenn’s nur a pappiger Germknödel im Topf is, ohne Krust’n und ohne G’schmack. Des is dann a Beleidigung für jed’n hungrigen Boarn. Und ehrlich: a Dampfnudel mit Vanillesoß nach drei Hoibe – des is fast a religiöse Erfahrung.
Verwandte Wörter
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Germknödel
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Kaiserschmarrn
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Mehlspeis

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