Erklärung
Ein typischer bairischer Ausruf, der in Momenten von Verzweiflung, Ärger oder überraschtem Frust herausrutscht: „Deifi hol mi!“ Es klingt grantig, doch oft mit einem ironischen Unterton – eher eine ventilierten Klagschreie als eine echte Beleidigung. In Alltagssituationen passt es wie die Faust aufs Auge: Wenn der Bus wegfährt, der Drucker streikt oder der Kaffee sauer schmeckt, greift ma gern zu so einem bildhaften Ausruf. Kleine Anekdote: Gestern beim Bäcker will ich zwei Semmeln, die Theke kennt nur eine Portion – da zischt es aus mir heraus: „Deifi hol mi!“ Der Kassier grinst, und plötzlich ist die Spannung wie weggeblasen; so ungefähr klingt ein bayerischer Grantl, wenn der Alltag mal wieder Stunk macht.
Bedeutung
Deutsch:
Der Teufel soll mich holen – idiomatisch: Es ist eine lautmalerische, leicht überzeichnete Art, Frustration oder Verzweiflung auszudrücken. Es bedeutet überwiegend: „Ich hab’s vergeigt/Es ist Mist gelaufen“ oder „Warum läuft denn alles schief?“
Englisch:
The devil take me (an idiom for venting frustration, not literally invoking harm).
Aussprache
IPA:
[ˈdaɪfi hɔl mi]
Umschrift:
Deifi hol mi
Herkunft / Kulturhintergrund
- Ursprung: Bayern, überwiegend im Ober- und Niederbairischen angesiedelt; Teil einer bunten Alltagssprache, die Dialekt und Humor miteinander verknüpft.
- Besonderheiten: Der Ausdruck spielt mit dem Motiv des Teufels, ist aber wenig aggressiv gemeint – eher ein grantiger, humorvoller Seitenhieb. Oft gehört man ihn in Kneipen, am Bau, im Alltag oder bei lockerem Small Talk; in formellen Kontexten vermeidet man solchen Tonfall besser.
Typische Verwendung (Beispiele)
- Bairisch:
Mei, i hob den Bus verpasst. Deifi hol mi, i muaß jetz zum Bahnsteig 9 renn.
Hochdeutsch:
Mist, ich habe den Bus verpasst. Der Teufel soll mich holen, ich muss jetzt zum Bahnsteig 9 rennen. - Bairisch:
Des is a kloane Katastrophe: i hob d’Datei verlegt. Deifi hol mi, i schaf des ned rechtzeitig.
Hochdeutsch:
Das ist eine kleine Katastrophe: Ich habe die Datei verlegt. Der Teufel soll mich holen, ich schaffe das nicht rechtzeitig.
Grantler-Kommentar
- Na, sachd, des Wortl klingt so scharf, is aber selten gemein gemeint. In bar jeder höflicher Distanz dient es vor allem zum Lindern der eigenen Verärgerung – a weng Leberwursthumor, wenn ma ned mehr weiter weiß. In einer Kneipe oder am Arbeitsplatz sacht mans gern mal, und plötzlich lacht a Mensch, weil er merkt: Es hakt, aber der Ausdruck macht’s leichter. Formalen Situationen würd ma’s dennoch besser net verwenden; sonst gibt’s a grantige Nachrede, statt a konstruktiver Lösung.
Verwandte Wörter
- Der Teufel – Teufel, Teifel (Dialektvariante)
- „Zum Teufel!“ (exklamativ)
- Herrgott (als ähnliche Alltagsfloskel)
- Oachkatzlschwoaf (humorvoll-sarkastischer regionaler Jux, in ähnlicher Sprachfarbe genutzt)

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