Erklärung
Doaf (Dorf) is a g’scheites Beispiel dafür, wie ma im Bayerischen ein ganzes Dorf in ein Wort packt – meist mit Anekdoten, Schmäh und a bissl Grantl. Im Alltag hört ma Doaf als Bezeichnung für die örtliche Gemeinschaft, oft mit Hut über die Eigentümer des Stammtischs, dem Bäcker, der Metzgerin – kurzer Maßen das ganze Dorfleben. Es kennzeichnet ned nur den geografischen Ort, sondern auch die soziale Hölderl, das kleine Universum, in dem jeder jeden kennt. Wenn a Doaf wia ned geht, geht am End a Kirtag, a Schmäh und a Handvoll Gerüchte mit. Grantig gesagt: Der Doaf is a Ort, der a g’scheite Portion Nachbarschaftsklatsch und a oide, ehrliche Herzlichkeit in sich trägt.
Bedeutung
Deutsch:
Doaf bedeutet dialektal „“Dorf““ – die kleine, meist ländliche Siedlung mit enger Gemeinschaft.
Englisch:
village; small rural community; parish or hamlet (im übertragenden Sinn oft mit Gemeinschaf und Stammtisch-Gaudi verbunden)
Aussprache
IPA:
- Hauptvariante: [ˈdoːf]
- Nebenvariante (offenerer Vokal): [ˈdɔːf]
Umschrift:
Doaf
Herkunft / Kulturhintergrund
- Ursprung: Bayerische Umgangssprache, die das standarddeutsche Dorf in der Alltagssprache ersetzt. Die Schreibweise Doaf spiegelt die bairische Phonetik wider (o-Laut verlängert, R am Ende typischerweise nicht ausgesprochen).
- Kulturhintergrund: Im Doaf dreht sich vieles um den Platz vor’m Rathaus, den Bäcker- und Metzgerladen, den Stammtisch im Wirtshaus und das allgegenwärtige Fragezeichen: Wer hat die Dachlatte gelagert? So kleinstädtisch, so charmant – und genau das lieben die Leute im Woid. Doaf ist mehr als ein Ort – es ist ein soziales Netzwerk mit Schmäh und Erinnerungen.
Typische Verwendung (Beispiele)
Dialekt-Beispiele:
1) „“Im Doaf kenn i jed’n, vom Bäcker bis zum Postbot’n.““
Hochdeutsch: „“Im Dorf kenne ich jeden, vom Bäcker bis zum Postboten.““
2) „“Beim Doaf-Fest san ma z’am, singen Liadln und schmeißen a Gaudi glei mit.““
Hochdeutsch: „“Beim Dorf-Fest sind wir zusammen, singen Lieder und machen gleich mit einer Menge Spaß.““
3) „“A gscheiter Stammtisch im Doaf hot scho a g’mahte Lautstärke rund um d’ Gschichtn.““
Hochdeutsch: „“Ein ordentlicher Stammtisch im Dorf hat schon so manche Geschichte hervorgebracht.““
Grantler-Kommentar
Doaf, des is a G’fühl: Jeder kennt jeden, und jeder g’hört mit, selbst wenn i g’mma zu spät zum Bäcker kam. Mei, a Dorf ist praktisch, aber ned, wenn der Klatsch schneller geht als die Löcher in da Käseplatte. Trotzdem – a gscheite Brotzeit am Doaf-Stammtisch, da is’s Leben echt a Gaudi. Und ja, des Doaf-Leben hat a Pech, dass ma manchmal net weg kimmt, ohne a Tante, die dir scho wieder die neuesten G’schichten erzählt. So bleibt die Doaf-Gemeinschaft – manchmal ehrlich stur, meistens herzerwärmend.
Verwandte Wörter
- Dörfl
- Doafslung (liebevolle Bezeichnung für das Dorfleben)
- Dörferl
- Dorf

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