Erklärung
Dudln is a typisch bairisches Wort für eine Person, die a bissl deppert, tollpatschig oder schlicht a fauler Bursche is. Meist wird es im Alltag liebevoll, aber auch bissig gemeint – je nachdem wie grantig der Gegenüber grade drauf is. Es beschreibt ned unbedingt a schwere Charakter, sondern oft a flauschige Kleinigkeit: jemand, der sich gern Zeit lässt und auf Ausreden stolpert. Um a Mini-Anekdote: I war letzt beim Bäcker, und der Kerl hat wieder von wegen „später, a weng später“ geredet. Do ham ma alle gewusst, des is a Dudl – i hob a Ganzerl crustal zum Gelächter ghabt.
Bedeutung
Deutsch:
- 1) Eine tollpatschige, leicht dumme Person; 2) (als Verb) herumtrödeln, sich Zeit lassen, faulenzen.
Englisch:
- 1) goof, bungler; 2) to dawdle, to mess around.
Aussprache
IPA:
- [ˈduːdln̩]
Umschrift:
- Doodln
Herkunft / Kulturhintergrund
- Ursprung im bairischen Sprachraum, v.a. in Bayern und Teilen Österreichs verbreitet. Dudln stammt vermutlich von einer spielerischen Ableitung des Wortes Dudl/Dudel ab und hat sich über die Jahrzehnte als fest etabliertes Alltagswort gehalten. Es gehört zur bunten Palette der Dialektausdrücke, mit denen man Freunde liebevoll neckt oder jemanden auf amüsante Weise zurechtweist. Typisch ist die flexible Einordnung als liebenswerte Neckerei statt als wirklich schwere Beleidigung.
Typische Verwendung (Beispiele)
- Du Dudl, host scho wieda a Ausrede gfunden? Los, schau, dass ma des Projekt no heut fertig kriagn.
- Der Markus is a Dudl – immer zu spät, und wennd ma ihn fragst, wo des Passwort is, sagt er nur: „I hab’s ned glei gfunda.“
- Des is a g’eignete Dudln-Sitzung: a Stundech, und mehr Gerede as Tat.
Grantler-Kommentar
Na schau, a Dudl is ned gleich a Dudel – aber oft g’fahrn ma mit so einem Zeitdieb stets a schmale Grat zwischen Schmunzeln und Gretchenfrage. Wenn a Mensch so herumdudlt, gehört er scho a Gsicht z’richtig auf den Tisch gelegt: Los, mach ma. Aber o, i kenn do a paar, die des als Kunstform ansehen und sagen: „Ich glänz im Nichtstun.“ A bissl Grantl musst scho aushalten, sonst wird des Leben z’schnell zu glattgebügelt – und dann wird’s fad, gell?
Verwandte Wörter
- Dudl (Singular)
- Dudeln (Verb)
- Dudlerei (Abstraktum, Unfug, albernes Treiben)
- Trottel (sinngemäßes Synonym)
- Faulpelz, Trödler (weitere verwandte Bezeichnungen)

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