Einbrenna

Erklärung

Wenn in Bayern irgendwo a gscheide Soß auf’n Tisch kimmt, dann is fast immer a „Einbrenna“ im Spiel. Des is koa neumodischer Firlefanz, sondern a ganz bodenständige Küchentechnik: Mehl in gschmelzter Butter, a bissl rühr’n, a weng Farbe geb’n – und zack, hat ma a Grundlage für alles, vom Bratensoßl bis zur Gemüsesuppn. I erinnere mi no, wia die Oma am Sonntag in der Kuchl gfuchtelt hat: a guade Einbrenna, und des Gulasch war weltklasse, ohne wars reichtos Pampe.

Bedeutung

Deutsch: Einbrenna bedeutet Mehlschwitze zubereiten, also Mehl in heißem Fett anrösten und als Grundlage für Suppen, Soßen oder Eintöpfe verwenden.
Englisch: To prepare a roux (browning flour in fat as a base for sauces or soups).

Aussprache

IPA: ˈaɪ̯nbʁɛnːa
Umschrift:Ain-brenn-a

Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort „Einbrenna“ leitet sich von der Tätigkeit ab, Mehl ins Fett einzubrennen, also anrösten zu lassen. In der alten bayerischen Küche war des a Grundpfeiler: Man hat aus fast nix a Soß bassteln können – Butter oder Schmalz gab’s immer, und a Handvoll Mehl sowieso. Regional is des Wort im ganzen altbairischen Raum verbreitet, also in Niederbayern, Oberbayern und in der Oberpfalz. Auch in Österreich is mit „Einbrenn“ a ähnlicher Ausdruck üblich, weils halt kulturell a Grenz’ ned kennt, wenn’s um Soß’ geht.

Typische Verwendung (Beispiele)

„Machst ma bitte a gscheid’s Einbrenna, sonst is d’Suppn wieder so dünn wia a Bacherlwossa.“
(Hochdeutsch: „Mach mir bitte eine ordentliche Mehlschwitze, sonst ist die Suppe wieder so dünn wie ein Rinnsal.“)
„Ohne Einbrenna gibt’s heid ka ordentliche Bratensoß, also rühr zua, sonst pickt’s o.“
(Hochdeutsch: „Ohne Mehlschwitze gibt es heute keine ordentliche Bratensoße, also rühr ordentlich, sonst brennt es an.“)

Grantler-Kommentar

Ja mei, heid kriagst allerweil Soßen aus’m Packerl, wo ’s Pulver nur gschütt wird und du brauchst ned amoi an Kochlöffel. Aber wennst a echtes Einbrenna mal gmacht host, dann woaßt, dass des Packerl-Gschmarri höchstens zum Tapetenkleister taugt. D’Leit san heid hoid z’faul, dass s’ drei Minutn lang rühr’n. Aber koa Sorge, wennst’s anbrennen lässt, dann hast an „Doppel-Einbrenna“ – passt a, schmeckt halt wia Aschenbecher.

Verwandte Wörter

Soß
Bratensoß
Supperl
abba’n (abbrennen)

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