Erklärung
A „Feitlbud’n“ – des is koa noble Wirtschaft mit Weißwurstfrühstück und frisch poliertem Stammtisch, sondern a richtig urige, manchmal a bissl schummrige Kaschemme. Da geht ma net hi, weil’s a g’schmackigs Essen gibt, sondern weil ma do Leit trifft, de sonst koana mehr sehen mag. A G’schichtl dazu: Wenn in da Ortschaft a Fremder amoi fragt, wo er no a Bier kriagt, dann sagt ma gern: „Geh in d’Feitlbud’n, aber pass a bissl auf dei Gödbeidl auf.“ So a Lokal hat immer a eigene Aura – Mischung aus verraucht, laut, a weng zwielichtig, aber mit dem vollen Charme.
Bedeutung
Deutsch: Ein Wirtshaus oder Lokal mit zweifelhaftem Ruf, eher einfach, manchmal heruntergekommen oder unseriös wirkend.
Englisch: A tavern or pub with a shady reputation; often a simple, somewhat dodgy establishment.
Aussprache
IPA: [ˈfaɪ̯tl̩ˌbuːdn̩]
Umschrift:Feitl-buadn
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort „Feitl“ bedeutet auf Bairisch ein kleines Taschenmesser – etwas, das man halt schnell zur Hand hat, wenn’s im Wirtshaus ruppiger zugeht. „Bud’n“ wiederum ist das bairische Wort für Bude oder kleine Wirtschaft. Zusammengesetzt meint „Feitlbud’n“ also ein Lokal, wo’s gern mal rauer zugeht und wo ned nur Karten, sondern a die Fäust oder des Feitl g’spuit werdn. Besonders in ländlichen Gegenden oder in Städten mit vielen Arbeiterkneipen kennt man den Ausdruck.
Typische Verwendung (Beispiele)
–
Grantler-Kommentar
A „Feitlbud’n“ – des is so a Platz, wo d’Vorhänge scho länger nimma gwoschn worn san, wia die Bedienung no ihre erste Schürz g’habt hod. De Leit draußn schimpfn und saufn, oba drin samma „a Familie“. Joa freilich – a Familie, de ma scho beim ersten Stamperl zoagn will, wos mia schuldn. Aba guad, an manchm Abend is so a Kaschemme ehrlicher wia all die hochglanzigen Gastgärtn – do weißt wenigstens glei, dass’d ned z’viel erwarten brauchst.
Verwandte Wörter
Kaschemme
Spelunke
Wirtschaft
Bud’n

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