Erklärung
Des „“Fleischpflanzerl““ is a Klassiker in der bayerischen Küche, den ma vom Wirtshaus bis zum Familienmittag kennt. Wenn’s in der Pfann brutzelt, kriagt ma sofort an Hunger – egal, ob mit Kartoffelsalat, in da Semmel oder kalt am nächsten Tog zum Brotzeitbrettl. A richtige Allzweckwaffn also. Und jedes Oma-Rezept is natürlich des einzig wahre – do geht koa Diskussion. I sog’s glei: Wer in Bayern Frikadelle oder Bulette sagt, der outet si sofort als Zuagroaster.
Bedeutung
Deutsch: Ein gebratenes Hackfleischküchlein, meist aus gemischtem Hackfleisch, Semmelbröseln, Ei und Gewürzen. Bekannt als Frikadelle oder Bulette in anderen deutschen Regionen.
Englisch: Meat patty, Bavarian style; similar to a ‚meatball‘ but flat and pan-fried, typically eaten warm with mustard or in a bread roll.
Aussprache
IPA: [ˈflaɪ̯ʃˌpflantsɐl]
Umschrift:Fleisch-pflan-zaal
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort setzt sich einfach aus „“Fleisch““ und „“pflanzerl““ (= kleines Pflanz-Ding) zamm. Klingt kurios, hat aber damit zu tun, dass die Laiberl ‚eingepflanzt‘ in der Pfann wern. Im bairischen Alltag is es a Volksnahrung: vom Schüler, dem’s in der Pausenbrotschatel liegt, bis zum Handwerker, der’s mittags schnell in da Semmel zambeißen muaß. Und beim Volksfest oder im Biergarten is des Fleischpflanzerl nahezu Pflichtprogramm.
Typische Verwendung (Beispiele)
„Hobn’s no a Fleischpflanzerl für mi?“ – „Haben Sie noch eine Frikadelle für mich?“
„Da Seppl hod zwoa Fleischpflanzerl g’schnappt, aber bloß oans zahlt!“ – „Der Sepp hat zwei Fleischpflanzerl genommen, aber nur eines bezahlt!“
Grantler-Kommentar
Jo mei, des Fleischpflanzerl, des is wia a Religion. A jeda schwört drauf, dass s’Grammal vom Hackfleisch gfolgt wern muaß, sonst hobst ‚a zähs Gummiding. Und dann kummt da Großstadtschnösel und sogt: „“Oh, das ist ja wie eine Bulette aus Berlin.““ – Jessas! Bulette! Do kriag i Pickel auf der Seel. Und net amal anfanga miaß ma mit dem Wort Frikadelle – des klingt ja ned amoi g’scheit essbar. Drum: Fleischpflanzerl oder nix.
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