Erklärung
„Fozn“ is a bayerisches Wort, des ma sogt, wenn oana sei Gsicht oder sei Maul gemeint is – und des eher derb und ned unbedingt schmeichelhaft. In da Wirtshausstubn hoaßt’s oft: „Hoit dei Fozn!“ – koa zärtlich gmoant’s Bittschee, sondern a klare Ansage. Ob beim Disput über’n Stammtisch, beim Schafkopfn, oder wenn da Nachbar wieda am Zaun an Schmarrn verzoin mecht – des Wort is fix im aktiven Wortschatz ang’rammt.
Bedeutung
Deutsch: Maul, Gesicht; meist in herabsetzender oder grober Art, ähnlich wie ‚Schnauze‘.
Englisch: mouth, face (in a rough or derogatory sense, similar to ’shut your trap‘ or ’shut your face‘).
Aussprache
IPA: [ˈfoːtn̩]
Umschrift:fo-zn (langes o, weiches z, das ‚zn‘ klingt wie verschluckt).
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort „Fozn“ leitet sich wohl vom mittelhochdeutschen ‚votze‘ oder angrenzenden lautlichen Formen ab, die grob für ein Loch, eine Öffnung oder ein Maul standen. In Bayern und Österreich hält sich das Wort in der Umgangssprache bis heute, besonders in südlichen und ländlichen Gegenden. Typischerweise wird’s nicht in der Öffentlichkeit oder in feinen Kreisen verwendet – im Dialekt aber gehört’s zur ganz normalen Ausdrucksweise, gern beim Grantln oder wenn einer zu vorlaut is.
Typische Verwendung (Beispiele)
„Hoit endlich dei Fozn, i wui des Gschmarri nimma hör’n!“ – „Halt endlich dein Maul, ich will dieses Geschwätz nicht mehr hören!“
„Schaug ned so bläd aus da Fozn, kumm mit o!“ – „Schau nicht so blöd aus dem Gesicht, komm mit!“
Grantler-Kommentar
Also ganz ehrlich: Wenn i jedes Moi a Euro kriagat hätt, wenn i sog: „Hoit dei Fozn!“, dann däd i nimma grantln müassn, weil i Millionär war. Aber wos soi, d’Leit red’n hoid, als gäb’s a Prämie fürs Dauerplappern. Mei Tipp: lieber rechtzeitig a „Hoit dei Fozn!“ einstreu’n, sonst samma no bis übermorgen in da Diskussionshölln. Und wer si gscheid aufregn muaß, schaut eh immer noch bledder aus da Fozn ois normal.
Verwandte Wörter
Goschn
Schnauzn
Babbn
Gfries

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