Freind

Erklärung

Des Wörtchen „Freind“ begegnet dir in Bayern so sicher wia a Brezn am Volksfest. Ganz gleich, ob beim gemütlichen Frühschoppen, im Wirtshaus oder beim Reden über die Nachbarsleut’ – wenn a Bayer von seinem „Freind“ spricht, dann is des ned bloß irgendein Bekannter, sondern a Mensch, mit dem er durchs Dick und Dünn geht. Oft wird’s a weng locker verwendet, glei so wie: „Mei Freind, jetzt pass moi auf!“ – da bist gar ned unbedingt der beste Busenfreund, sondern einfach halt der, der grad oam g’meint is.

Bedeutung

Deutsch: Ein enger Vertrauter, Kumpel oder auch allgemein ein Ansprechpartner; im erweiterten Sinn zur direkten Ansprache („mein Lieber“).
Englisch: Friend, mate, buddy; also used as a direct form of address like ‚my friend‘.

Aussprache

IPA: [fʁaɪ̯nt] oder bairisch [fʁaɪ̯nd]
Umschrift:Freind (betont auf ‚ei‘, das wie in „Wein“ klingt, das ‚d‘ am End gern verschluckt oder weich).

Herkunft / Kulturhintergrund

Das bairische „Freind“ is im Grunde nix anderes als das hochdeutsche „Freund“. Bloß, wia üblich im Dialekt, wird a bissl g’schlampert g’sprochen – des ‚t‘ fällt oft weg oder kriegt a weiches ‚d‘. In der bäuerlichen und dörflichen Kultur war’s immer wichtig, verlässliche Freind zu hab’n, sei’s zum Helfen beim Heu oder zum Ratschen am Stammtisch. Ned zu verwechseln mit „Spezi“, wos im Dialekt a no gängige Ansprechform is – aber beim „Freind“ schwingt mehr Ernst und Nähe mit.

Typische Verwendung (Beispiele)

„Mei Freind, wennst so weitermachst, dann land ma no im Graben.“ – „Mein Freund, wenn du so weitermachst, landen wir noch im Graben.“
„Des is da Freind vom Sepp, der hilft eam beim Holzmachen.“ – „Das ist der Freund von Sepp, der hilft ihm beim Holzhacken.“

Grantler-Kommentar

A Freind is scho was Wertvolles – aber oba ned bei jedem, der di grüßt, muaßt glei glauben, er is dei Freind. Mei, die Leut san gscheid schnell beim „Freind-Sein“, und am End is eher a lockerer Kumpel für zwoa Halbe Bier. Und dann wundern’s se, wenn nach dem dritten Bier nix mehr bleibt außer an Rausch. Naja, sog i: Lieber wenger Freind, aber gscheide. Alles andere is bloß oberflächliches G’schwätz.

Verwandte Wörter

Spezi
Kumpel
Busenfreund
Gspusi (im Sinn von enger Bezug, aber romantisch angehaucht)

Leberkassemmel – onlyLeberkas

Bissl grantig, a bisserl sexy – deine Wochenration onlyLeberkas direkt ins Postfach.

Kommt meist freitags vor Feierabend 🍺 Versprochen: Keine Werbung, koa Spam. Mit ❤️ aus Bayern · Datenschutz

Schreibe einen Kommentar