Erklärung
„Fressn“ – des is koa feine Esserei mit Messerbankett und Serviette, sondern a gscheidadebberter Ausdruck fürs schnöde Essen. Wenn im Wirtshaus da Hansi sagt: „I geh etz moi wos fressn“, dann hat des nix mit feiner Kulinarik zum Doa, sondern schlicht mit Hunger. Derb, direkt, bayerisch – so wie ma hoid spricht, wenn da Magen knurrt, ned wenn ma beim Staatsbankett mit’m Präsidenten sitzt.
Bedeutung
Deutsch: Derb für: etwas essen, Nahrung zu sich nehmen.
Englisch: To eat (rough, colloquial, akin to ‚to stuff oneself‘).
Aussprache
IPA: [ˈfrɛsn̩]
Umschrift:Fressn (kurzes ‚e‘, Endung ohne deutliches ‚e‘, fast verschluckt)
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort leitet sich direkt vom hochdeutschen „fressen“ ab, das eigentlich eher Tieren zugeschrieben wird. Im Bairischen is des aber ebenso normal für Menschen und wird ned zwingend abwertend verwendet – höchstens ein bisserl derber Klang. Typisch in Alltagssituationen: im Wirtshaus, auf der Baustelle, dahoam am Küchentisch. Kaum einer sagt im Dialekt „essen“, des klingt eh viel z’gschert und fremd.
Typische Verwendung (Beispiele)
„Geh ma auf a Gschwinder wos fressn, i sterb scho!“ – (Gehen wir schnell etwas essen, ich verhungere schon!)
„Da Seppl hockt scho wieda am Tisch und frisst wia a Scheunendrescher.“ – (Der Seppl sitzt schon wieder am Tisch und isst wie ein Sensenmann im Akkord / sehr gierig.)
Grantler-Kommentar
Na, schau o! Heit samma also beim „Fressn“. Wia wenn’s ned eh kloar war, dass der Mensch ned vom Luftschnapperl lebt. Aba bitte, ess ma ned so, dass da Tisch wackelt, wia’s beim Seppl der Fall is. Und wennst deines Baggerschnitzl in zwei Minuten vernichtest, sog ned, i hätt di ned g’warnt: danach liegst wia a Schnackal im Moos. Aba mei, manchane san hoid zum Fressn und ned zum Essen g’machd.
Verwandte Wörter
Gschmatz (schmatzen, laut essen)
Wegputzn (etwas schnell aufessen)
Reinhaun (kräftig essen, zuschlagen beim Essen)
Wampn fülln (den Bauch füllen)

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