Gamsig

Erklärung

„Gamsig“ is a klassisch-bayerisches Adjektiv, des ma gern in Alltag red’t, wenn’s um jemand geht, der a bisserl übermotiviert in puncto Liebschaft unterwegs is. Wenn da Kumpel auf’m Volksfest scho de dritte Madl anbaggert, und des ziemlich ungeniert, dann sogt ma: „Der is heid scho wieder gamsig!“ Des Wort passt oft zu Situationen, wo jemand ned nur interessiert, sondern glei an halben Sprung in de Kiste macht. Kurz: griabig is die Haltung ned, eher frisch-fromm-frohlustig, und oft a bisserl übertrieben.

Bedeutung

Deutsch: geil, lüstern, sexuell aufgeregt oder scharf auf jemanden/etwas
Englisch: horny, lustful, sexually aroused or eager

Aussprache

IPA: [ˈɡam.zɪk]
Umschrift: Gahm-sig

Herkunft / Kulturhintergrund

Das Wort leitet sich vermutlich von der „Gams“, dem Gebirgstier, ab, das bekanntlich recht agil und sprungfreudig is. In der bairischen Mundart hat sich des zu einem Bild entwickelt: Eine „gamsige“ Person is also jemand, der net grad zetral sitzt und Geduld hat, sondern ständig in Bewegung is – im speziellen halt in Liebesding’n. Besonders im ländlichen Raum wird das Wort gern im Wirtshaus oder im Gespräch unter Männergruppen verwendet. Heutzutage hörst es a bei de jüngeren oft als ironische Bezeichnung für übertriebenes Flirtverhalten.

Typische Verwendung (Beispiele)

Dialekt: „Schau amoi, da Hans is wieda zach gamsig, der pickt an jeda Dirndl wia da Depp!“
Deutsch: „Schau mal, der Hans ist wieder ziemlich lüstern, der hängt an jedem Mädchen wie ein Depp!“
Dialekt: „Heid brauchst mit deim gamsigen Gschau ned bei mir aufzukreuz’n, i hab koa Lust.“
Deutsch: „Heute brauchst du mit deinem geilen Blick nicht bei mir auftauchen, ich habe keine Lust.“

Grantler-Kommentar

Jo mei, des Wörtal „gamsig“ is so alt wia de Lederhosn vom Opa und trotzdem no brandaktuell. Heut’, wenn de Buam im Bierzelt meinen, sie san die Casanovas vom Tegernsee, dann samma schnell beim Gamsig-Sein. Aber ehrlich: a bissl Zurückhaltung war aa ned verkehrt – wer wia a Gams auf’d Leit springt, fallt in der Regel bloß auf die Pappn. Aba sei’s drum, wenn’s wen glücklich macht, solla’s halt gamsig bleim, i bleib bei meiner Hoibe Bier – ganz unlustig is des aa ned, wenn d’Leit so a Schmarrn liefern.

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