Erklärung
Ein „Gangerl“ macht ma, wenn ma ned recht weiß, wos ma mit sich oafanga soi oder schlichtweg a bissl Frischluft braucht. Ned das große Wandern aufn Berg nei – nein, des is eher a ausgiebige Gaudi. A „Gangerl“ is halt so a viertel bis halbe Stund, durch’s Dorf, um’s Haus rum oder mit’m Hund auf d’Wiesn. Oft griagt ma des g’hört bei de Omas: „Geh, machat’s a kloans Gangerl, dann seids wieda beinand.“ A so a Mini-Ausflug für d’Seel, net fürs Sportabzeichen.
Bedeutung
Deutsch: Kurzer, gemütlicher Spaziergang ohne sportlichen Ehrgeiz, meist zur Entspannung oder um frische Luft zu schnappen.
Englisch: A short and easy stroll, typically taken for relaxation or to get some fresh air.
Aussprache
IPA: [ˈɡaŋɐl]
Umschrift:Gang-erl
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort „Gangerl“ leitet sich vom bairischen Grundwort „Gang“ (für Gehen, Weg, Spaziergang) ab, wobei das Suffix „-erl“ eine Verniedlichungsform ist. Es findet sich vor allem in Altbayern, weniger in Franken oder Schwaben. Typisch ist die Verwendung im Alltag, wenn man etwas Unverbindliches meint: kein Marsch, kein Ausflug, sondern ein spontaner, kleiner Spaziergang. Häufig ist es auch in Familiengesprächen zu hören, wenn Kinder noch einmal an die frische Luft sollen oder ältere Leut ihre tägliche Runde drehen.
Typische Verwendung (Beispiele)
–
Grantler-Kommentar
Ja mei, heid samma soweit, dass ma für alles a gscheids Wort hom. Früher bist einfach ganga, basta. Heid muaß des freilich ‚Wellness-Spaziergang‘ oder gar a ‚Outdoor-Aktivität‘ hoaßn – na sauber! Dabei is a Gangerl nix anderes, ois dassd dei Hintern vor die Tür bewegst und a bissl Luft ins Hirn kriagst. Aba mir seng’s positiv: Solang de Leit no vom „Gangerl“ redn und ned vom „Short-Walk“, is die Welt no ned ganz im Eimer.
Verwandte Wörter
spazierengeh
Rundgang
Spazierschlenderer
Promenade

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