Haderlump

Erklärung

„Haderlump“ – des is so a Wort, des hört ma in Bayern nimma ganz so oft, oba wenn’s fällt, dann scheppert’s. Im Wirtshaus, wenn da Opa an besonders schlitzohrigen Kartenspieler ertappt, fallt gern des Urteil: „Du Haderlump, du!“ Klingt grantig, is aber ned immer nur bös g’moint – manchmal schwingt a weng a Grinsen mit. Im Alltag hod’s aber bedeutet: do is koa solider Mensch, sondern ebba, dem ma ned so recht vertrauen soi.

Bedeutung

Deutsch: Ein Lump, Gauner, niederträchtiger oder unzuverlässiger Mensch.
Englisch: A rogue, scoundrel, deceitful or unreliable person.

Aussprache

IPA: [ˈhaːdɐˌlʊmp]
Umschrift:Haa-der-lump

Herkunft / Kulturhintergrund

Des Wort „Lump“ kennt ma eh – vom alten deutschen Schimpfwort für a nichtsnutzigen Menschn. „Hadern“ wiederum hod mit zerfetzten Lumpen z’tua, also an G’wand, des nimma vui wert is. In da bäuerlich-handwerklichen Kultur hod ma schnell z’sammglegt: a Mensch, der nix taugt, is halt a „Haderlump“. Besonders im süddeutschen Sprachraum hod si des eingebürgert – a Mischung aus Verachtung und a bisserl Schmäh.

Typische Verwendung (Beispiele)

„Du Haderlump, host ma scho wieda de Maß ausg’suffa!“ – „Du Schurke, hast mir schon wieder die Maß ausgetrunken!“
„So a Haderlump, der verzockt sei ganz’s G’heil und borgt si dann no was!“ – „So ein Schuft, der verspielt sein ganzes Geld und leiht sich dann noch welches!“

Grantler-Kommentar

Jo freili, de Leit warn früher a weng kreativer im Schimpfen. Heit sogt a jeder bloß „Idiot“ oder „Depp“. Des hod ja koan Stil! A sauberer „Haderlump“ des trifft’s fei gscheid. Klingt glei so, wia wenn da Wirt an Rausschmeiß-Spruch parat hätt. I sog’s ja: de Welt war früher aa ned besser, nur mit die gscheiteren Schimpfwörter.

Verwandte Wörter

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Gauner
Schelm
Ganov’n

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