Erklärung
Des Wort „Haferl“ is a gscheid bodenständigs bayerisches Gschirr. Im Alltag kennt’s a jeda, ob in der Früh beim Kaffee, beim Nachmittags-Kaffee-Klatsch oder abends für an Tee. A kleine Anekdote: Wer in Bayern ins Wirtshaus geht und a ‚Haferl Kaffee‘ bestellt, kriegt koa winzigs Tasserl, sondern a gscheid volle Portion – fast scho so vui, dass ma glaubt, man is beim Einkochen von Suppe. Ideal also für die, de ned ständig beim Kellner ’no a Tasserl‘ schnorren woin.
Bedeutung
Deutsch: Tasse, in Bayern oft für ein größeres Gefäß verwendet, typischerweise für Kaffee oder Tee.
Englisch: Mug or large cup, typically used for coffee or tea in Bavarian context.
Aussprache
IPA: [ˈhaː.fɐl]
Umschrift:Haafal
Herkunft / Kulturhintergrund
„Haferl“ stammt im Kern vom mittelhochdeutschen „haver“ ab, was ursprünglich „kleiner Topf“ heißen konnte. In Bayern is’s synonym für a gscheide, handliche Kaffeetasse, ned so a preußisch kleins Tasserl. Kulturell hoast des aa, dass der Bayer gern ordentlich Flüssigkeit in sei Gsicht bekommt – ned bloß a Schlückerl, sondern glei a halbe Mahlzeit ausm Haferl.
Typische Verwendung (Beispiele)
Bayerisch: „“Gib ma bittschön no a Haferl Kaffee, sonst fall i vom Stuhl!““
Hochdeutsch: „“Bitte gib mir noch ein Haferl Kaffee, sonst fall’ ich vom Stuhl!““
Bayerisch: „“Des is koa Tasserl, des is a richtigs Haferl – do werdst satt vom Kaffee.““
Hochdeutsch: „“Das ist keine kleine Tasse, das ist ein richtiges Haferl – da wird man vom Kaffee schon fast satt.““
Grantler-Kommentar
Mei, des Haferl is wie der Bayer selber: grob, praktisch und ned fürs Schischi gmoant. Mit so a preußischen Espressotasserl fangst in Bayern nix o, do glacht da höchstens no dei Oma, bevor’s da einschenkt. A Haferl is a Lebensgrundlage – guad dass ma ned aa no a Strohhalm dazua kriagt, weilst koa Konditor-Bub bist. Und wenn einer sogt, Haferl sei bloß a große Tasse – ja mei, der soll sei Schicki-Micki-Latten-Kaltschäumerei woanders trinken.
Verwandte Wörter
Tasserl
Krügerl
Kaffeehaferl
Hoibe
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