Halodri

Erklärung

Des Wörtchen „Halodri“ is a richtige Wuchteln im bayerischen Sprachgebrauch. Des hört ma oft, wenn jemand wieda irgendan Blödsinn verzapft, sei’s am Stammtisch, im Fußballverein oder beim Nachbarn, der statt’d Arbeit liaba in da Früh scho beim Weißbier hockt. A „Halodri“ hod a liabenswürdige, aber gleichzeitig g’scheit unnütze Ader – ned g’fährlich, aber halt recht unzuverlässig. I erinnere mi no guat, wia mei Opa mit am Kopfschütteln gsagt hod: „Schau her, da Seppl, a rechter Halodri – bei nix Dabeisein, aber überall vorn!“ – und damit war eigentlich alles g’sagt.

Bedeutung

Deutsch: Leichtsinniger Mensch, Nichtsnutz, einer der unzuverlässig, aber nicht unbedingt bösartig ist.
Englisch: A reckless or carefree fellow, good-for-nothing, an unreliable chap (often said with a mix of annoyance and affection).

Aussprache

IPA: [haˈloːdʁiː]
Umschrift:Ha-lo-dri

Herkunft / Kulturhintergrund

Ursprünglich stammt der Ausdruck wohl aus dem süddeutschen Sprachraum, mit Spuren im Wienerischen und in bairischen Mundarten. Verwandt is des Wort mit leicht scherzhaften, oft humorvolle Bezeichnungen für unzuverlässige Kerle. In Bayern is der Begriff nit unbedingt bös g’moint, sondern a bissl neckisch: ma schimpft, aber man spürt a gewisse Zuneigung. Wenn ma also an Freund als „Halodri“ bezeichnet, dann meint ma: Du bist zwar an Saubazi, aber mei Herz hängt trotzdem an dir.

Typische Verwendung (Beispiele)

„Schau den Anderl, ned amal zua Arbeit ganga und scho im Biergarten – a rechter Halodri!“
Hochdeutsch: „Sieh dir den Anderl an, nicht einmal zur Arbeit gegangen und schon im Biergarten – ein richtiger Halodri!“

Grantler-Kommentar

Jo mei, so a Halodri kenn i aa – meist samma selber oamoi g’wesen, nur sogn wui’s koana. Und wennst a bissl drüber nachdenkst: besser a Halodri im Biergarten ois a sogenannter Hochseriöser, der glaubt, mit seina Aktentaschn d’Welt zu retten. Aber im Ernst, wennst dauernd mit sowas z’sammarbeiten musst, dann g’hörst eh glei selber in d’Klapsmühl. Also: lustig zum Anschaugn, nervig zum Dabeisein – a klassischer bayerischer Zeitgenoss.

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