Erklärung
Im Alltag nennt ma an „Impfpfriem“ gern a weng spöttisch a danna, wenn a Mensch so dürr is, dass ma si denkt, a Windstoß derf net z’stark sei, sonst fliegt a davon. I hab neulich beim Bäcker an Kerl g’sehn, der war so schmal, der hat beim Durchgeh’n durch d’Tür no Luft auf beide Seiten g’habt – genau so a Typ is a Impfpfriem. Des Wort kimmt meistens mit an Schmuzeln – koa bös’ Gschimpf, mehr so a neckisches Ziegn mit’m Ellenbogen. A weng spöttisch, a weng liab – halt typisch boarisch.
Bedeutung
Deutsch: Spöttische Bezeichnung für eine sehr schlanke, nervöse oder fahrige Person, meist mit leichtem Augenzwinkern verwendet.
Englisch: Mocking term for a skinny, jittery or hyper-nervous person; used humorously or affectionately.
Aussprache
IPA: [ˈɪmpfˌfʁiːm]
Umschrift: Impf-friem
Herkunft / Kulturhintergrund
Das Wort „Impfpfriem“ is a recht neie Schöpfung im boarischen Sprachgebrauch, a Mischung aus dem modernen Wort „Impf-“ (im Sinn von Spritze oder Piks) und „Pfriem“, dem alten Begriff für a dünnes, spitzes Werkzeug. Des spiegelt wunderbar den bayerischen Humor wider: Wenn jemand eh schon so ausschaut, als käm er direkt aus’m Arztkoffer, dann is a halt a Impfpfriem. Im süddeutschen Raum besonders in Oberbayern und Niederbayern g’hört des zu den liebevoll-spöttischen Beschreibungen, mit denen ma gern Leit kategorisiern, ganz ohne Bosheit – naja, meistens zumindest.
Grantler-Kommentar
Ja mei, so a Impfpfriem, des is hoid a Schicksal. De Leit san heit eh olle auf Diät oder essn nix mehr, weil’s Kalorien ham. Früher hot ma g’sagt: a g’scheide Brotzeit, und du siehst glei wieder menschlich aus. Heutzutag reicht a Spritze Luft, und de flieg’n davon wie d’Federl vom Gansl! I sog da: a bissl Speck is zum Leb’n gscheider ois zwoa Rippen, de umeinandklappern. Aba eh, jeder wia er mog – mia brauchn hoid aa unsere Impfpfriem zum Lacha.
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