Na, leck mi doch am Blech! Kaum is der Sommer rum, da stapeln’s im Supermarkt scho wieder die Lebkuchenberge. Anfang Oktober! Da krieg i fast a Zuckerschock nur vom Hinschauen. Wer is’n überhaupt auf die Idee kumma, dass ma Weihnachten im Herbst anfanga muss? Aber gut, statt meckern (na ja, a bissl meckern muss sei), red ma lieber drüber, wie ma die Dinger gscheid selber macht – weil die gekauften, die san oft nix außer Zuckerpappn mit bunter Glasur.
Lebkuchen – a Klassiker mit Hirn und Herz
Lebkuchen is a ehrliches Gschlachtswesen: a bisserl Mehl, Nüsse, Honig, Gewürz und a gute Portion Geduld. Früher ham de Weiber des im September gschwind zamg’rührt, dann durft’s a paar Wochen ziehen, weil der Teig braucht Zeit, samma ehrlich. Des is koa Schnellrezept für Faule, sondern a handfestes Küchnhandwerk.
Du brauchst:
- 500 g Honig (am besten a dunkler Waldhonig, ned so der Supermarkt-Ramsch)
- 250 g Zucker
- 2 Eier
- 1 TL Zimt, 1 TL Nelken, 1 TL Kardamom, ½ TL Piment – oder so, wie’s dir am G’schmack taugt
- 750 g Mehl
- 1 TL Natron
- und wennst magst: gehackte Nüsse, Zitronat, Orangeat – is g’schmackssach.
Honig mit Zucker leicht erwärmen, bis alles schmilzt, dann abkühlen lassen. Eier und Gewürze unterrühren, Mehl mit Natron rein, dann rührst, bis dir die Arme glühn. In Klarsichtfolie, ab in a kühles Eck im Keller – mindestens a Woche ruhen lassen, besser zwei. Dann ausrollen, ausstechen, aufs Blech, bei 170 Grad ca. 15 Minuten. Fertig – und der Duft, mei, da leckst dir die Finger!
Varianten, für die Nachbarn neidisch werden
Nürnberger Lebkuchen? Ganz edel, fast ohne Mehl, dafür mit Nüssen und Mandeln, auf Oblaten, dass nix pickt. Elisenlebkuchen san quasi die Adeligen unter den Lebkuchen – sündhaft guad.
Dann gibt’s noch den braunen Lebkuchen mit mehr Mehl, gut zum Verzieren für Kinder oder unruhige Erwachsenen. Und wer’s saftig mag, macht Lebkuchenherzen mit Marmeladenschicht in der Mitte. Da steht dann „I mog di“ drauf – na ja, manchmal stimmt’s, manchmal ned.
Grantler-Kastl
- Was Sache ist: Wer Lebkuchen will, braucht Geduld, a warmes Herz und gscheide Zutaten.
- Wos ma ned braucht: Fertigteig aus’m Beutel – des is a Verhöhnung jeder Oma.
* Brotzeit-Fazit: Wer wartet, der genießt – des gilt ned nur bei Bier und Braten.
A bissl Wirtshausweisheit dazu
Wennst Lebkuchen selber machst, lernst a was über’s Leben: Man kann nix erzwingen. Alles braucht seine Zeit. Honig, Gewürz und Liebe – und a Ofen, der ned zickt. Und vor allem: Koch mit Herz, ned mit Stress. Dann schmeckt’s auch im Oktober, ohne dass dir die Weihnachtslaune vergeht.
Zum Schluss: a grantige Nachspeis
So, und jetz entschuldigt’s, i muss an Teig abchecken – der duftet schon verdächtig guad. Und wenn mir im Oktober no am Lebkuchen einer sagt, „ist doch zu früh“, dann sag i: „Du hast wohl no nie an selbstgmachten probiert!“ Weil ganz ehrlich: Wenn der Duft ausm Küchnheisl zieht, is mir egal, welcher Monat is.
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