Da Biergarten is heilig, aber de Leit wissn nimma, wie ma si richtig aufführt. Ganz ehrlich: Da sitzt no einer mitm Handy, filmt sei Radi-Salat und vergaßt, dass ma a Brotzeit net streichelt, sondern isst. Drum kriagts aa heid von mir a gscheite Leitfaden – ned von irgendeinem Gschaftlhuber, sondern vom G’scheiten Grantler höchst persönlich.
Biergarten – a Tempel vom Wirtshaus-Gspür
Da echte Bayer sogt: „Im Biergarten samma alle glei.“ Aber irgendwie scheinen des heut nimma alle kapiert zu haben. Mia warn stolz drauf, dass an jeda zum andern hockn derf, aa wenn er fremd is. Des is koa Wohnzimmer, des is a sozialer Hof. Wer da glaubt, dass er sei Tisch mit’m Reserviert-Schilderl blockieren konn, der is eh scho fehl am Platz.
Regel 1: Maß einschenken is koa Privileg vom Deppal
Eine Maß schenkt ned der Gscheidhaferl am Tisch eiber, sondern die Bedienung. Fertig. Des hat nix mit Bequemlichkeit zum doa, sondern mit Tradition. Da Wirt sogt, wie’s richtig is. Also starr ned ins Glas, wenn’s ned randvoll is – des is eben so! Alles Gepfriemel drumherum is Schmarrn.
Grantler-Kastl:
- Was Sache ist: Die Bedienung bringt die Maß, ned du.
- Wos ma ned braucht: Deppisches Rumgemecker, weil ned bis zum Rand eingeschenkt is.
* Brotzeit-Fazit: Vertraut’s da Kellnerin, die scho länger Maß ausschenkt, als du Zähne putzt.
Regel 2: Brotzeit is frei – aber Getränke bringst ned selber mit
Ein Klassiko. Brotzeit mitbringen? Jo freilich, a Radi, Brezn, Obatzda, a Wurstbrot – ganz Bayern sogt „Guad so!“. Aber Getränke einschleppen? Mei, bist deppert? Da Wirt lebt vom Bier, ned von deiner Billig-Limo vom Discounter. Machd’s des dahoam, aber ned im Biergarten.
Regel 3: Fremde Leit an Tisch lassen
Oiso, des is a Grundgesetz vom Biergarten! Wenn Platz is, dann hockt si einfach jemand dazua. Net fragen: „Is do frei?“ – es is frei, fertig. Jeder, der da a Gesicht verzieht, sollt in a hippe Rooftop-Bar gehen. Im Biergarten gibt’s koa extra VIP-Sesseln. Punkt.
Regel 4: Wackeln auf der Bank is a Sakrileg
Wenn da Trottal anfängt, de Bierbank zum Schaukelstuhl zu machen, dann krachts irgendwann. Ned nur de Bank, sondern aa dei Gsicht – wenn da a Maßkrug ausrutscht. Sitz gscheid, trink gscheid, do hod koa Mensch a Problem. Drum: Finger weg vom Wackeln.
Regel 5: Radler is koa Schand, aber a Bier bleibt’s trotzdem
Jaja, i hör scho de Sprüche: „Radler is nur für Weicheier.“ Schmarrn. Radler is a Bier mit Limo, fertig. Des is gscheid erfrischend, wenn’d no radelst muasst oder wenn da Hoizfäller-Suff nimma passt. Aber: Glei wieder 5 Radler reindrücken und so tun, als wärst beim Niagarafall dabei? A bisserl Zurückhaltung, bitte.
Regel 6: Bedienung ned „Fräulein“ nennen
Oiso, wer immer no „Fräulein“ ruft, der is eh a Fossil. Des hod a Zeit lang funktioniert, aber heit? Nein. Heit sogst einfach „Bedienung“ oder besser: Augenkontakt und Handzeichen. Wer schreit, wie a Gockel im Mist, darf si ned wundern, wenn er sei Bier mit Extra-Schaum griagt.
Grantler-Kastl:
- Was Sache ist: Freundlich zum Personal is koa Hexerei.
- Wos ma ned braucht: Macho-Gebrabbel wie „Fräulein“.
* Brotzeit-Fazit: Wer höflich is, kriegt sei Bier schneller.
Regel 7: Maß ned exen
Oiso, des is ned da „Bier-Ex-König“-Contest. A Maß is da, damitst länger was davon host, ned dassd nach 20 Sekunden ausschaust wie a nasser Lappen. Trinken mit Würde, gell? Koana klatscht, wennst’s in einem Zug weg isst. Eher schütteln de Leit heit den Kopf über so an Schmarrn.
Regel 8: Hendl mit de Finger essen – passt scho
Manche Städter tun so, als müsst ma da a chirurgische Operation mit Messer und Gabel draus machen. Schwachsinn! A ofenfrisches Hendl packst mit de Finger an, reißt a bissl was ab, fertig. Is guad so. So schmegkt’s a besser.
Regel 9: Trinkgeld ned vergessen
10 bis 15 Prozent, je nach Laune. Aba ned so tun, als wär’s a Lotterie. Wenn da die Bedienung drei Maß stemmt und du dann mit 10 Cent rumklaubst, dann bist a geiziger Bazi. Wer in Bayern a Biergarten besucht, der soll aa Trinkgeld kennen. Basta.
Grantler-Kastl:
- Was Sache ist: Trinkgeld is Pflicht.
- Wos ma ned braucht: „Hab koan Cent klein“– Gschichtln.
* Brotzeit-Fazit: Gscheid gezahlt is halbs gscheid gsoffen.
Biergarten-Kultur vs. Städter-Schmarrn
I merk’s halt: In da Stadt wird oft so a künstliche „Event“Kultur gspielt. Jeder will a Insta-Foto, nix wie Gmiatlichkeit. Bei uns am Land im Waldviertel (jo, a bissl Woidbezug muaß sei) – da is a Biergarten nu, wos sei soll: Brotzeit, Bier, Ratschn mit Fremden, a bissl Gsang vielleicht. Guade Luft, guade Leit, guads Bier.
Und genau deshalb is so a Knigge wichtig. Ned weils Spaß bremst, sondern weils’s erhält. Wer si an die paar Regeln hoit, der spürt am End aa wos: a Gmiatlichkeit, de im Fitnessstudio, Büro oder Rooftop ned auffindbar is.
Schluss-Pointe vom Grantler
Und zum Schluss ganz klar: Wer die Regeln ned kapiert, sollt dahoam bleim – im Biergarten samma mia da Chef. Und i sags wie’s is: Daweil du de Tischdeko fotografierst, hat der Nachbar scho sei zweite Maß. Prost, und lern’s gscheid, sonst setzt di wos!

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