Mei, sag i da, wenn de Veste Oberhaus in Passau ned eh scho steh dad, hätt irgendein Deppal sie erfunden, bloß damit’s a bissl schaunsdaher kommt. Jedes Mal, wenn i da raufkraxel oder mit’m Bus zuckel, denk i mir: Mei, des Ding is so alt, dass ma mit’m Mörtel vom 13. Jahrhundert an gscheidn Brotzeittisch hätte bauen kenna.
A Burg, die mehr g’seng hat, wia de meisten Wirtshausstammtische
Da Obrige-Bischof von Passau hod si des Kastl 1219 in Auftrag geb’n. A richtige Festung, ned bloß a romantische Burg zum Händchenhalten, sondern a Bollwerk gegen Gfrett und Feind. Und glaub ma, damals war ned jeder Nachbar a Freund. Vor allem wenn’s um Macht, Geld und Einfluss gangen is. Ja, i woaß, klingt wie der CSU-Ortsverein, bloß ohne Weißwurstfrühstück.
Die Veste is im Lauf der Jahrhunderte x-mal um- und ausbaut worn – gotisches, Renaissance-, barockes Beiwerk, alles dabei. Is halt wia a bayerisches Wirtshausmenü: von Ochsenschwanzsuppe bis Käsespätzle, alles drin, alles durcheinander, aber irgendwie passt’s trotzdem.
Aussicht, die sogar an Grantler erweicht
Owa pass auf: Wennst ob’n stehst, dann hast an Blick über ganz Passau, da wo Donau, Inn und Ilz zammenplatschen. De drei Flüsse, bunt wie an Faschingsumzug, machen die Stadt zu irgend so am geografischen Postkartenmuster. Sogar i, a verstockta Grantler, schau do ganz gern runter. Ned wegen de Touristen – de rennan eh wie Trottal mit’m Selfiestick rum – sondern weil’s hoit schee is, fertig.
Heut is nimma Krieg, sondern Kultur
In da Veste selbst host heid a Museum, des Oberhausmuseum. Des gfrei di mit Geschichten von de Ritter, Handwerker und den arme Tropfen, die das alles mitbaut ham. A Sonderausstellung gibt’s aa owans und Kulturveranstaltungen, weil ma ned immer bloß Bierbankerl kennt. Funfact: a Aussichtsplattform gibt’s aa noch ob’n, falls da Höhenluft ned eh scho reicht.
Grantler-Kastl
- Was Sache is: Die Veste Oberhaus is seit 1219 ned nur a Burg, sondern a Zeitmaschine mit Aussicht.
- Wos ma ned braucht: 300 Selfies vorm Tor, währendst ned amoi woasst, wos zum Deifi des Gebäude überhaupt is.
* Brotzeit-Fazit: Erst gscheid schaun, dann knipsn – und danach a Brezn und a Bier, nimma umgedreht!
Reise-Tipp vom Grantler
Wer glangt do rauf? Entweder mit’m Bus (für de Bequemen), zu Fuß (für d’Sportler) oder per Auto (für de Autofreaks). Ob’n gibt’s net nur a Museum, sondern aa a Wirtshaus, des „Das Oberhaus“. Da kannst g’scheit essen und trinken, und des mit’m Panorama, des seim Geld wert is. A Weißbier mit Blick auf drei Flüsse – wennst do ned grantig guad drauf kummst, dann bist a echter Holzkopf.
Fazit
Die Veste Oberhaus is so a Mischung aus Geschichtsbuch, Aussichtskanzel und Wirtshaus. A Platz, wo ma echt was lernt, ohne dass’d dabei einschlaafst. Is ned nur was für Historiker-Gschaftlhuber mit dicken Brillengläsern, sondern für jed’n Deppal, wo a bisserl G’spür für Kultur und Landschaft hod.
Und i sog’s da: Wer in Passau is und ned auf die Veste geht, is a bisserl wia an, der in da Früh Freibier kriegt und sagt: „I hob koan Durst.“ Also, rauf mit dir – und red mi ned naus!
So, und jetz’ reicht’s. I setz mi zum Fenster, schau auf mei Woid und denk ma: Ned jeder hot so a Festung vor da Haustür – uns reicht a gscheide Holzhüttn und a kühls Bier.